Düsseldorf Neue Untersuchung zum Bombenanschlag am Wehrhahn
Düsseldorf (dpa). 15 Jahre nach dem Bombenanschlag am Wehrhahn S-Bahnhof verfolgen die Ermittler einen neuen Ansatz. Beweisstücke, darunter das deformierte Geländer, an dem die Bombe hing, sollen auf verwertbare DNA-Spuren untersucht werden, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts NRW in Düsseldorf auf Anfrage.
Die DNA-Analyse sei inzwischen so weit verbessert, dass auch nach Explosionen noch analysierbare DNA gefunden werden kann. Vor einigen Jahren galt dies als ausgeschlossen. Der Geländerabschnitt, an dem die Bombe hing, war herausgeschnitten und als Asservat verwahrt worden.
Am 27. Juli 2000 um 15.04 Uhr explodierte am Wehrhahn S-Bahnhof eine Rohrbombe, gefüllt mit dem Sprengstoff TNT. Ein Metallsplitter drang in den Bauch einer schwangeren Frau ein und tötete ihr ungeborenes Baby. Die Frau schwebte in Lebensgefahr. Zehn Menschen wurden verletzt - überwiegend jüdische Einwanderer.
Immer noch ist unklar, wer die Bombe gelegt hat. Ein Untersuchungsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags hat den Auftrag, den Anschlag zu untersuchen.