Papidoux: Hier spielt die Musik nur, wenn sie laut ist
Vor 30 Jahren öffnete Klaus Jantz die inzwischen einzige Heavy-Metal-Kneipe in der Düsseldorfer Altstadt.
Düsseldorf. Das Papidoux ist kein Laden für lärmempfindliche Seelen. Dort ist es auch mal richtig laut. Gothic, Black Metal und Hardrock dröhnt den Besuchern in den Ohren, die sicherlich auch ein bisschen anders sind als der übliche Altstadtbesucher. Lange Haare und Ledermäntel sind das übliche Outfit, bei denen so manch ängstlicher Mensch schon einmal die Straßenseite wechselt, wenn die dunklen Gestalten vor der Kneipe stehen und rauchen.
Doch Rocco Melzer, schon seit 20 Jahren Geschäftsführer, beruhigt und meint grinsend: „Die Jungs sind zwar meistens laut, aber alle ganz friedlich und wollen eigentlich nur in Ruhe feiern. Früher ging es hier auch schon mal zur Sache, aber das hat sich komplett gelegt.“ Seit 30 Jahren gibt es die inzwischen einzige Heavy-Metal-Kneipe in der Altstadt und seitdem steht auch Wirt Klaus Jantz hinter dem Tresen: „Das war damals mit Iron Maiden, Judas Priest oder Saxon die Blütezeit des Hardrock.“
„Aber wir haben den Wechsel geschafft“, meint Jantz, „denn das Publikum das heute kommt, war damals noch nicht geboren.“ Auch die Stars der Metal-Szene fühlen sich wohl im Papidoux und davon begrüßt der Chef hier jede Menge. Spielen Motörhead in der Nähe, dann lässt sich auch Frontmann Lemmy Kilmister regelmäßig blicken oder Udo Dirkschneider, einstiger Sänger von Accept. Auch Sammy Amara von den Broilers kommt manchmal vorbei. Und Rockröhre Doro Pesch hat schon vor Jahren gesagt, wie sie ihren letzten Fünfer ausgeben möchte: „Den vertrink ich im Papidoux.“
Mittwochs und donnerstags kostet das Glas Altbier übrigens nur einen Euro. Und von der Brauerei Frankenheim gab es zum Jubiläum eine Magnumflasche Altbier, denn Schampus trinkt hier sowieso keiner.