Karneval in Düsseldorf Keine größeren Probleme mit der Pfandpflicht an der Kö

Düsseldorf · Die Gastronomen mussten erstmals während des Kö-Treibens ihre Getränke an der Kö in Pfandbechern verkaufen. Das funktionierte offenbar recht gut.

Sabine Rümelin steht mit ihrem Sharky‘s bar Truck an der Kö. Das neue Pfandsystem läuft ihrer Einschätzung nach sehr gut.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Beim diesjährigen Straßenkarneval haben die Gastronomen an der Kö eine besondere Auflage zu erfüllen: Sie müssen laut Umweltamt an ihren Ständen entlang der Königsallee ihre Getränke in Pfandbechern verkaufen. Offenbar lief es mit diesem neuen System während des Kö-Treibens am Sonntag gut an. Sabine Rümelin war mit ihrem Sharky’s Bar Truck aus dem Südschwarzwald gekommen und schenkte Cocktails aus. „Es gibt mit dem Pfandsystem keine Probleme. Die Leute sind insgesamt auch alle umweltbewusster geworden“, sagte sie. Mit 2000 Plastikbechern hatte sich die gebürtige Rheinländerin eingedeckt, um der Auflage nachzukommen.

Am Stand der Brauerei Kürzer bediente Samuel Planic die Gäste. Diese mussten auch dort pro Plastikbecher zwei Euro Pfand zusätzlich zum Getränk zahlen – den Becher konnten sie an allen anderen Getränkeständen an der Kö zurückgeben. „Es gibt keine Probleme“, meinte er. „Die Leute machen super mit.“ Dem Vernehmen einiger Gastronomen nach waren diese aber auch sehr auf der Hut vor Fake-Bechern aus dem Internet, die ihnen untergejubelt werden könnten. Diese kosten wohl nur 30 Cent. Mittlerweile seien die Menschen an die Pfandsysteme gewöhnt, sagt eine Mitarbeiterin am Stand der Frankenheim Brauerei. „Sie kennen das von den Weihnachtsmärkten, da ist das nicht anders.“

Gut, dass man die Becher an
allen Ständen zurückgeben kann

Ein weiterer Vorteil sei, dass sie die Becher an allen Ständen zurückgeben können. „So können sie ganz entspannt über die Kö laufen und müssen nicht an einen Stand zurückkommen.“ Ähnliche Erfahungen haben auch die Mitarbeiterinnen am Schlösser Stand gemacht: „Es gab schon die ein oder andere Diskussion, aber wenn man den Leuten sagt, wo man die Becher überall zurückgeben kann, war es bisher in Ordnung.“ Das Umweltamt hatte der Altstadt eine Ausnahmegenehmigung erteilt, die Wirte dort dürfen ihre Getränke wie bisher in Einwegplastikbechern ausschenken. Hintergrund ist ein bundesweit geltendes Gesetz, das Anbieter von Außer-Haus-Verzehr seit diesem Jahr zum Angebot von Mehrwegalternativen verpflichtet. Die Altstadtwirte hatten hohe Kosten befürchtet und protestiert. Im kommenden Jahr müssen sie aber mitziehen. Die Standbetreiber an der Kö und am Zugweg außerhalb der Altstadt sind auch am Montag verpflichtet, Mehrwegbehältnisse zu verwenden.