Deutsche Meisterschaft Piloten trainieren für Drohnenrennen
Die erste Deutsche Meisterschaft startet im Oktober in der Postpost-Halle. Gesteuert wird mit Hilfe einer Videobrille.
Düsseldorf. Bereits seit einigen Jahren erfreut sich das Drohnenfliegen immer größerer Beliebtheit. Doch bevor im Oktober die erste Deutsche Meisterschaft startet, wurde am Samstag in der großen Halle der Postpost die Location getestet, am Ablauf gefeilt und organisatorische Details abgesprochen.
Christian Fleischer (38) ist Geschäftsführer der Veranstaltungsagentur ZackBumm und ist zufällig auf das Drohnenrennen gestoßen: „Es ist einfach die perfekte Symbiose zwischen Gaming und Modellbau. Man nennt es auch First Person View Racing (FPVRacing), weil die Drohnen mit Kameras ausgestattet sind und der Pilot das Bild in Echtzeit per Funk auf einen kleinen Monitor oder eine Videobrille gesendet bekommt.“ Bei der Deutschen Meisterschaft am 1. Oktober werden dann bis zu 120 Piloten an den Start gehen. Alle Besucher können mit einem Simulator den Drohnenrennsport ausprobieren.
Christopher Rohe (32) vertritt u.a. die Piloten des FPV-Racings: „Das Finale wird der Abschluss von insgesamt fünf Rennen, vier Qualifikationsrunden und einer Finalrunde. Es ist das erste Mal, dass es so etwas in Deutschland gibt.“
Die Renndrohnen gehören zur Modellklasse Multicopter, weil sie vier oder mehr Rotoren für den Antrieb nutzen. „Der Standart für das FPV-Racing sind vier Rotoren. Dabei ist aber jede Drohne individuell angefertigt, je nach Vorliebe des Piloten.“ Wie in jedem Rennsport gibt es auch hier Favoriten-Teams, die gute Chancen auf einen Sieg haben: „Teams wie Kiss Racing, RC-Tech.de und FPV24 gehören sicherlich zu den Anwärtern auf einen Sieg“, sagt Christopher Rohe. „Das Finale wird ein würdiger Abschluss für die Saison der DMFVDrohne Racing Series.“
Sven Claar (42) ist ebenfalls Teil des RCTech.de Racing Teams und testet gerade die Halle mit seiner Drohne: „Wir schauen, wie schnell wir hier fliegen können und wie sicher die Strecke für die Drohnen ist. Die Austragung eines Indoor-Drohnenrennens stellt völlig andere Anforderungen an die Piloten als ein Drohnenrennen im Freien.“
Das FPV-Racing erfreut sich langsam aber sicher einer stetigen Professionalisierung seitens der Piloten und der genutzten Technik. „Das Jahr 2017 ist ein wichtiges Jahr für den Drohnenrennsport in Deutschland, weil viele neue Teams gegründet wurden, es mehr Sponsoren gibt und auch die Anzahl von Locations und Events sich stetig erhöht hat.“
Malte Meibohm (30) ist auch Teil des RCTech.de Racing Teams und ist begeistert von der Location: „Sehr anspruchsvoll und auch etwas angsteinflößend — wegen all den Betonpfeilern. Wenn eine Drohne dagegen kracht, kann einiges zu Bruch gehen.“
Die Drohnen kosten im Schnitt zwischen 300 Euro bis 600 Euro. Die Brille und das weitere Zubehör (Fernsteuerung, Akkus etc.) kosten zusammen bis zu 700 Euro.
Doch wie schafft die Drohne es, so schnell zu fliegen und trotzdem gestochen scharfe Bilder zu senden? Malte erklärt die technischen Details: „Das Funksignal in einer Halle muss mit einer speziellen Empfangsstation, einer sogenannten Ground Station, gefiltert werden. Das trägt zur Bildstabilisierung bei und erhöht die Auflösung des Funksignals.“