Platt, för üch parat jemaht

Heinz Jürgens stellt das jüngste Werk der Heimatfreunde vor: Mit einer CD soll die Mundart leichter gelernt werden können.

Düsseldorf. Sie haben ein hehres Ziel, die Mundart-Freunde: Sie wollen das Düsseldorfer Platt retten, denn die Heimatfreunde befürchten, dass es dem Untergang geweiht ist. Für dieses Ziel scheuen sie weder Kosten noch Mühen. Neueste Aktion: eine CD mit dem Titel "Düsseldorfer Platt, för üch parat jemaht".

Heinz Jürgens, der mit Christa Hecker und Monika Voss an der Hans-Müller-Schlösser-Akademie Mundartlehrgänge unterrichtet, stellte jetzt das jüngste Werk der Heimatfreunde vor. Erst vor einem Jahr hatte Heinz Jürgens das Lehrbuch "Lommer Platt liere" geschrieben.

"Wir hatten uns schon bei der Vorstellung des Buchs gedacht, dass ein Erlernen der Mundart mit akustischer Hilfe einfacher sein würde", begründet Jürgens die Idee zur CD. So lasen versierte Plattsprecher - und davon gibt es zum Glück noch einige - die Texte ein und hielten so den Klang der Muttersprache für alle Zeiten fest.

"Das Problem ist doch, dass das Platt heute kaum noch gesprochen wird, aber eine Mundart vererbt sich nur durch Sprechen und Hören", und daher sieht Jürgens die Zukunft der Mundart eher düster: "Sie wird heutzutage leider von vielen Eltern und Lehrern abgelehnt". Sie gelte als unfein und spreche angeblich für einen niedrigen Bildungsstand. Doch das Gegenteil sei der Fall - vorausgesetzt, man sei auch des Hochdeutschen mächtig.

Als Beispiel für die Ablehnung führt Jürgens den Vorleseabend der Mundartfreunde an: Maximal zehn Düsseldorfer Schulen bekundeten dafür ihr Interesse. "Das ist einfach zu wenig!", beklagt Jürgens. Der pensionierte Lehrer weiß, wie seine Kollegen ticken: "Die mauern bei allem, was sie selbst nicht können!". Und Eltern blockierten, weil sie glaubten, ihre Kinder würden so fürs Leben gezeichnet.

"Wir sind keine Ewiggestrigen und das Ganze ist auch kein Selbstzweck", so Jürgens. "Das ist die Sprache unserer Vorfahren, wir wollen dieses Kulturgut erhalten", appelliert er an das Gewissen der Düsseldorfer.