Promis frühstücken am liebsten in Düsseldorf
Seit zehn Jahren moderiert Ingo Nommsen für das ZDF „Volle Kanne“.
Düsseldorf. Rund zwei Millionen Fernsehzuschauer frühstücken jeden Tag mit Ingo Nommsen. Am Montag gab es dazu eine rosa Geburtstagstorte von Heinemann. Denn der 40-Jährige moderiert seit zehn Jahren die Sendung „Volle Kanne“ aus dem Düsseldorfer ZDF-Studio. Längst hat Nommsen sich eingelebt: „Anfangs habe ich in einem Hotel übernachtet, aber seit sechs Jahren wohne ich hier. Der Unterschied zu München ist gar nicht groß. Da gibt es die Isar, hier den Rhein. Und die Menschen in beiden Städten sind sehr freundlich und aufgeschlossen.“
Damals wurde Nommsen ins kalte Wasser geworfen: „Es gab eine Testsendung und dann wurde gesagt, mach’ das mal eine Woche.“ Sein erster Talkpartner war damals der Comedian Thomas Hermanns — den hatte die Redaktion auch am Montag als Überraschungsgast eingeladen. Nommsen: „Davon hatte ich wirklich keine Ahnung.“ Die Prominenz gibt sich bei „Volle Kanne“ die Klinke in die Hand. Viele Begegnungen haben bei dem Moderator tiefen Eindruck hinterlassen: „Meine erste Schallplatte war ’World Wide live’ von den Scorpions. Als die bei mir saßen und meine Sendung auch noch kannten, war das schon ein Ritterschlag.“
Auf einen Prominenten freute sich Nommsen nicht besonders: „Für mich als Rock’n’ Roller war Modern Talking ein rotes Tuch.“ Doch als Thomas Anders zum ersten Mal bei „Volle Kanne“ zu Gast war, wurde daraus bald ein sehr nettes Gespräch: „Inzwischen haben wir viel zusammen gemacht und schon manche Fernseh-Schlacht vor der Kamera geschlagen.“
Der Wahl-Düsseldorfer hat gelernt, was den echten Bühnen-Profi ausmacht: „Brigitte Mira war bei mir, als sie schon älter war. Aber sobald das rote Licht der Kamera anging, wurde aus ihr plötzlich ein ganz anderer Mensch.“ Noch etwas hat Nommsen von seinen vielen Prominenten-Begegnungen gelernt: „Je berühmter die Leute sind, desto bescheidener sind sie.“ Das erkenne man schon an der Wunschliste fürs Frühstück. Wenn Kaviar, Lachs, Pilze und Omelett bestellt werden, sei das meist jemand aus einer Telenovela. Ausnahmen gibt’s auch. Martin Semmelrogge und seine Frau wünschten sich eine große Portion Sushi: „Die haben sie nach der Sendung auch aufgegessen. Semmelrogge darf gern wiederkommen.“
Immer zur Hand hat er im Studio die Gitarre, um seine musikalischen Gäste zu begleiten. Ob Silbermond, Revolverheld, Peter Maffay oder Howard Carpendale — etliche Stars haben mit Ingo Nommsen schon ein Ständchen gegeben. Nicht alle haben gesungen — Klaus Doldinger hatte zum Beispiel wie durch Zufall sein Saxofon mitgebracht. Aber der 40-Jährige hat noch Träume: „Eine Abendsendung ist natürlich die Champions League.“ Natürlich würde er „Wetten, dass...?“ gern übernehmen: „Dann müsste ich nur noch neun Mal im Jahr arbeiten.“