Düsseldorf Prozess: Hat 15-Jähriger Elfjährigen erpresst?
Angeklagter soll den Jungen auch geschlagen haben.
Düsseldorf. Wegen räuberischer Erpressung muss sich seit Donnerstag ein 15 Jahre alter Schüler vor Gericht verantworten. Laut Anklage hat er zehn Euro von einem Elfjährigen verlangt, ihn geschlagen und weitere Prügel angedroht.
Am 4. Juni dieses Jahres sollen sich der Angeklagte, der mit seiner Schwester unterwegs war, und der Elfjährige auf der Straße entgegen gekommen sein. Schon von Weitem soll der Junge den Angeklagten erkannt haben — der 15-Jährige habe wenige Tage zuvor einer Freundin einen Ball ins Gesicht geworfen. Sofort soll der Angeklagte mit dem Tretroller auf den Jungen zugefahren sein und ihn frontal gerammt haben. Laut Anklage kreiste er ihn ein, schlug ihm mit der Faust fest gegen den Hinterkopf. Die Schwester des Angeklagten sei dazu gekommen, auch sie habe den völlig eingeschüchterten Jungen eingekreist. Zehn Euro soll der Angeklagte verlangt haben, anderenfalls werde er den Jungen verprügeln.
Als der Elfjährige sagte, er habe kein Geld, soll der Angeklagte dessen Mobiltelefon gefordert haben. Aus Angst vor weiteren Schlägen habe der Junge schließlich sein gesamtes Geld zusammengekratzt und dem Angeklagten drei Euro gegeben. Wegen des Alters des Angeklagten fand der Prozess am Donnerstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Der 15-Jährige bestritt die Tat, beteuerte, zum Zeitpunkt der Tat zu Hause gewesen zu sein. Er habe nichts mit der Sache zu tun und keine Ahnung, warum man ihn verdächtige. Der Elfjährige sagte am Donnerstag als Zeuge vor Gericht aus, der Jugendrichter möchte aber weitere Zeugen anhören. Der Prozess wird am 23. November fortgesetzt. Dann sollen der Vater des Opfers und die Schwester des Angeklagten aussagen.