Prozess um Ex-Fortuna-Spieler: Opfer sagte aus

Hassan N. muss sich vor dem Landgericht wegen erpresserischen Menschenraubs und Körperverletzung verantworten.

Düssseldorf. Am heutigen Dienstag hat vor dem Düsseldorfer Landgericht der Prozess um den ehemaligen Fortuna-Spieler Hassan N. begonnen. Er muss sich wegen erpresserischen Menschenraubs verantworten.

Laut Anklage ließ er am 16. Februar 2010 einen jungen Mann, der ihm angeblich 12 000 Euro schuldete, in einem Bürogebäude an der Berliner Alle von zwei Männern verprügeln.

Der mutmaßliche Schuldner, der im Prozess als Nebenkläger auftritt, stürzte aus dem Fenster, überlebte aber schwerverletzt. "Ich sah das Fenster als einzige Lösung. Ich habe es geöffnet und mich herausgelehnt. Was dann geschah, weiß ich nicht mehr. Ich habe einen Filmriss", sagte er als Zeuge vor Gericht aus. "Man sagte mir, dass es ernst sei. Ich müsste das Geld auftreiben. Wenn nicht, käme ich hier nie raus." Er stürzte aus dem dritten Stock auf den Gehweg, brach sich das Becken, den Ellbogen, die Stirnhöhle und quetschte sich die Lunge.

Auch die mutmaßlichen Schuldeneintreiber müssen sich vor Gericht verantworten: Ein Profiboxer (26), der nach der Schlägerei untergetaucht war und sich wenige Wochen später bei der Polizei gemeldet hatte, wegen erpresserischen Menschenraubs, der andere Mann (24) wegen Körperverletzung. Der 24-Jährige sitzt zurzeit wegen eines anderen Verfahrens in Untersuchungshaft. Die Männer haben am heutigen Prozesstag keine Aussage gemacht. Hassan N., der mittlerweile auf freiem Fuß ist, machte lediglich Angaben zu einer Person. Zum Tatvorwurf wird er sich im Laufe des Prozesses äußern.