Düsseldorf-Rath Rather Korso: Bürgerfest mit Picknick-Tafel am S-Bahnhof

Am Samstag wurde der nördliche Teil des „Rather Korso“ mit einem Bürgerfest eröffnet.

Mit einem Picknick wurde der nördliche Teil des Rad- und Spazierwegs „Rather Korso“ am Samstag eröffnet. Foto: Sergej Lepke

Foto: Lepke, Sergej (SL)

Düsseldorf. Manchmal ist eine Bürgerbeteiligung ganz schön anstrengend. 2011 tauchten erste Ideen für einen Spiel- und Bewegungsraum im unterversorgten Stadtteil Rath auf. Bis aus einem bloßen Wirtschaftsweg an der S-Bahnstrecke in Höhe Münsterstraße ein Spazier- und Radweg sowie ein Trimmpfad wurde, vergingen fünf Jahre.

Denn die Anlieger gingen zunächst auf die Palme. Sie fürchteten Krach, Schmutz und unliebsame Weggefährten hinter ihren Gärten. Sie probten in den ersten Diskussionsrunden den Aufstand. Mit Engelszungen gingen Stadtplanerin Barbara Wolf und Bezirksvertreter wie Birgit Schentek vor, um die Anlieger zu besänftigen. Mit Erfolg. Am Samstag wurde der erste Teil des Parcours friedlich eröffnet.

Diplom-Ingenieurin Dorothee Linneweber agierte als Kümmerin. Im Verbund mit der Aktionsgruppe „Rath und Tat“ wurden Vereine, Organisationen, Schulen und Ehrenamtliche angesprochen, 40 Tische und Bänke gemietet und zur großen Open-Air-Veranstaltung gebeten. Die Politiker hielten sich im Hintergrund, denn Wahlwerbung war verboten. Es sollte ein gemütlicher Nachmittag werden.

Die Eltern des Rückert-Gymnasiums und der Wilhelm-Ferdinand-Schüßler-Tagesschule sorgten für Kuchen. Gymnasiasten vom „Rückert“ brachten sogar Stabheuschrecken aus ihrem Biologieraum mit und musizierten in der Schüler-Band. Die Zukunftswerkstatt verschenkte 20 Kilo Äpfel. Und das Junge Schauspielhaus bewies, wie gut die Nachbarschaft an der Münsterstraße funktioniert. Derweil knieten Handwerker auf dem Asphalt und klebten die ersten Markierungen auf den Boden für die zukünftigen Jogger.

Dieser Rather Korso hat in seinem nördlichen Teil 700 Meter und kostet 390 000 Euro. Er führt auf städtischem Boden von der Münsterstraße zu den kürzlich eröffneten Bolz- und Sportplätzen sowie in die Sahle-Siedlung. Fußgänger und Radfahrer müssen nun nicht mehr am Nadelöhr Hülsmeyerplatz vorbei, um in ihre Wohnungen zu gelangen.

Der südliche Teil des Rather Korso, auf der anderen Seite der Bahnstrecke, wird in gut einem Jahr ausgebaut. Hier ist noch das Amt für Verkehrsmanagement gefragt, denn es sollen verkehrsberuhigte Bereiche eingerichtet und Trimmwege auf den öffentlichen Straßen oder Bürgersteigen markiert werden. Das ist neu und bedarf der Zustimmung.

Grünes Licht zum Ausbau des Kinderspielplatzes Scheffelstraße ist schon gegeben. Barbara Wolf hofft, dass in zwei Jahren das gesamte Projekt mitsamt dem dann 1,3 Kilometer langen Rundweg vollendet ist. Schließlich wird nur noch der Sportplatz neben dem Bunker an der Münsterstraße 500 errichtet. Hierfür sind die Entwürfe fertiggestellt.

Möglich wird die Finanzierung des Projekts über die Städtebauförderung, wobei sich Bund und Land mit 60 Prozent beteiligen. Den Rest zahlt die Stadt.