Düsseldorf So wird das Fahrrad fit für die nächste Tour
Beim Aktionstag „Fahr Rad!“ auf dem Platz der Diakonie gab’s Tipps rund um Sicherheit und Pflege.
Düsseldorf. Das Wetter wird endlich besser im Rheinland und für viele sind die sonnigen Tage das Signal, das Fahrrad nach dem Winter wieder aus dem Keller zu holen. Doch wenn der Drahtesel einige Wochen oder sogar Monate nicht benutzt wurde, gibt es einige Sachen zu beachten.
„Bevor man sich auf das Fahrrad setzt, sollte man kontrollieren, ob auch alles so funktioniert, wie es funktionieren soll. Das Fahrrad sollte nicht nur fahrtüchtig, sondern auch verkehrssicher sein“, sagt Carina Peretzke von der Verkehrswacht Düsseldorf. „Das heißt, die Klingel muss funktionieren, Reflektoren an beiden Rädern müssen vorhanden sein, und auch funktionierende Bremsen und Licht sind Pflicht. Dynamos sind mittlerweile keine Vorschrift mehr, es sind auch Aufstecklichter erlaubt.“
Bei Nichtbeachten dieser Vorschriften drohen Bußgelder zwischen zehn und 20 Euro. „Das sind die formalen Anforderungen an das Fahrrad. Aber auch der Fahrer selbst muss sich an einige Regeln halten. Viele Radfahrer ignorieren Einbahnstraßen und rote Ampeln, das geht natürlich gar nicht. Was viele auch nicht wissen: Wer auf dem Fahrrad einen Zebrastreifen überquert, hat, anders als Fußgänger, keine Vorfahrt gegenüber Autofahrern“, ergänzt Benno Reich von der Verkehrswacht im Rhein-Sieg-Kreis. „Eine neue Gefahr stellen Elektrofahrräder da. Gerade ältere Menschen überschätzen sich gerne, wenn sie auf einmal wieder so schnell unterwegs sind. Die Zahlen belegen einen Anstieg an Unfällen bei dieser Personengruppe.“
Jörg-Thomas Alvermann von der Generationenwerkstatt in Flingern gibt Tipps, wie man sein Fahrrad fit für den Frühling machen kann: „Zunächst sollte der Sattel richtig eingestellt sein. Man sollte die Knie beim Fahren nicht zu sehr anheben müssen. Dann sollte die Kette immer gut geölt sein. Ich sehe häufig Menschen, die mit einer rostigen Kette fahren.“ Nachdem das Rad einige Monate im Keller gestanden hat, könne es auch gut sein, dass die Reifen platt seien.
„Beim Aufpumpen kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Die Schläuche sollten gut gefüllt sein, um ein angenehmes Fahren zu ermöglichen.“ Selbst wenn sich der Reifen schon sehr hart anfühle, könne man ihn meistens noch etwas mehr aufpumpen, sagt der Fachmann. „Dabei muss man nur darauf achten, dass das Ventil richtig aufgesetzt ist. Viele kleinere Reparaturen, zum Beispiel einen Schlauchwechsel oder das Flicken eines Loches, kann man mit dem richtigen Werkzeug zuhause erledigen. Wer sich das nicht zutraut, findet häufig auch eine Fahrradwerkstatt in der Nähe, in welcher einem geholfen werden kann.“
Am Samstag hatte die Diakonie in Flingern zu einem Fahrrad-Aktionstag eingeladen, um die verschiedenen Experten zusammenzubringen.
Den Anwohnern und Besuchern wurden Tipps gegeben und bei kleineren Reparaturen geholfen. Für kleine Fahranfänger gab es eine Teststrecke mit Hindernissen. Die Polizei bot an, Fahrräder zu codieren und so vor Diebstahl zu schützen. Die Verkehrswacht und der ADFC gaben Tipps zum Verhalten im Straßenverkehr. Zudem konnten die Besucher verschiedene Reaktionstests absolvieren, um zu prüfen, ob sie in Gefahrensituationen richtig reagieren würden.
„Es gibt viele gute Gründe für das Fahrradfahren. Es ist nicht nur preiswerter als das Auto, sondern auch umweltschonender. Außerdem ist es gut für die Gesundheit. Mit dem richtigen Fahrrad lassen sich auch größere Lasten transportieren“, sagt Christel Powileit, Organisatorin des Aktionstags. „Gleichzeitig bietet der Aktionstag die Möglichkeit Berührungsängste im Stadtteil abzubauen. In der Generationenwerkstatt treffen Alt und Jung aufeinander, außerdem haben wir Geflüchtete und Anwohner eingeladen.“