Rettungseinsatz im Trümmerfeld

Auf dem ehemaligen Gelände von Auto Becker simulierte die Feuerwehr den Katastrophenfall.

Rettungseinsatz im Trümmerfeld
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Eine Trümmerlandschaft. Betonblöcke, Bauschutt und Staub. Dazwischen stehen einige Feuerwehrfahrzeuge, in der Mitte befindet sich ein großer Kran. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Düsseldorf und Duisburg sind mittendrin. Sie räumen Steine beiseite und bauen Stützwände. Der Schweiß steht ihnen auf der Stirn, der Staub klebt ihnen an der Uniform. Auf dem Gelände von Auto Becker gilt es, Verschüttete zu befreien. Allerdings ist das nur eine Übung, um auch im Ernstfall angemessen reagieren zu können und Menschenleben zu retten.

Rettungseinsatz im Trümmerfeld
Foto: Sergej Lepke

„Das ist die erste Übung, bei der die Feuerwehren aus mehreren Städten zusammenkommen und die größte dieser Art bislang in Düsseldorf“, erklärt Hans Jochen Hermes vom Brandamt. „Es ist sehr wichtig, dass die Feuerwehrmänner und —frauen aus unterschiedlichen Städten bereits in den Feuerwehrübungen zusammenarbeiten, da sie ja auch im Ernstfall kooperieren müssen.“ Ebenfalls vor Ort: zwei Statiker und Kräfte vom Technischen Hilfswerk.

Unfälle am Bau: Feuerwehr übt für den Ernstfall
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Die Baustellenlandschaft auf dem Gelände habe man vor der Übung nicht verändert, so Hermes. „Wir haben lediglich ein Team zur Erkundung geschickt. Das dachte sich dann gemeinsam die verschiedenen Stationen für die Übung aus.“

Es ginge bei der Übung darum, Überlebende zu finden und zu retten, sagt er. „Wir arbeiten dabei aber nicht mit Puppen oder Ähnlichem. Die Gefährdeten müssen die Feuerwehrleute sich vorstellen.“

Um die ‚imaginären Verschütteten‘ zu finden, werden acht Spürhunde eingesetzt. „Die reagieren natürlich eigentlich nicht, wenn überhaupt keine Menschen in den Trümmerhaufen liegen“, sagt Hermes. Deshalb hätten die Hundetrainer Spielzeuge in den Trümmern versteckt. Werden sie gefunden, gibt es einen Hundekuchen zur Belohnung. „So reagieren die Hunde an den erwünschten Stellen und eine realitätsnähere Situation wird geschaffen.“

Behutsam müssen die Steine und Betonblöcke entfernt werden, um niemanden zu verletzen, sagt Hermes. Das meistern die Feuerwehrleute aus Duisburg und Düsseldorf an der ersten Station gut.

Nachdem die ‚vorgestellte Person‘ gerettet ist, geht es dann darum, eine Stützwand zu bauen. Die soll sicherstellen, dass der Trümmerhaufen nicht zusammensackt. Drei Stunden braucht das Team, um all diese Aufgaben zu erledigen.

Dann geht es zur nächsten Station. Dort soll ein fünf Tonnen schwerer Betonblock angehoben werden — darunter: eine Person, deren Leben die Feuerwehrmänner und —frauen retten wollen. Ein Statiker muss her.

Der schätzt zunächst das Gewicht des Betonblocks, der mit dem Kran angehoben werden muss. Schließlich muss der Kran das Gewicht auch tragen können. Als der Statiker grünes Licht gibt, wird der Block befestigt. Der Kranführer zieht den Block vorsichtig nach oben, so dass niemand verletzt wird.

„Schön zu sehen, wenn alles so gut läuft wie heute. Spaß oder gar ein Wettbewerb ist diese Feuerwehrübung für uns aber nicht“, erklärt Hans Jochen Hermes. Die Übung diene hauptsächlich dazu, die Einsatzpläne zu überdenken, zu kritisieren und vor allem für die Zukunft zu verbessern. „Deshalb setzen wir uns nach der Übung noch einmal mit allen Feuerwehrmännern und —frauen zusammen und diskutieren die Vorgehensweisen.“