Röhren am Spielplatz werden neu gestaltet
Graffiti-Künstler haben mit Kindern das Modell entworfen.
Auf die grünen Röhren am Spielplatz an der Marc-Chagall-Straße haben Sprayer ihre Sprüche hinterlassen. „Besonders schön sieht das nicht aus“, sagt Leticia von Wissell. Das findet nicht nur sie so. Anwohner haben sich beim Treff „Flair Familie“ direkt nebenan darüber beklagt — und damit ein Projekt des Hauses für Familien angestoßen. Graffiti-Künstler von „Verbunt — Jugendkunst Düsseldorf“ gestalten die Röhren nun neu. Den Entwurf haben sie in einem Workshop mit Kindern entwickelt. Nach den Ferien greifen sie zur Farbe.
„Wie vom Gartenamt vorgegeben, bleiben die Röhren im Grundton in grünlich-erdigen Farben“, sagt Christian Dünow von Verbunt. In den Röhren bleibt die Gestaltung schlicht. Das Muster wird auf der Außenseite angebracht, unter anderem besteht es aus großen Punkt-Elementen, mit Akzenten in leuchtenden Farben wie Pink, aufgesprüht in Form von Linien oder kleinen Strichen. Dabei haben die Künstler die Ideen verarbeitet, die von etwa 30 jungen Workshop-Teilnehmern zu Papier gebracht wurden. „Wir haben den Kindern erklärt, was auch in der Praxis, beim eigentlichen Sprühen, umsetzbar ist, und dann gemeinsam überlegt, welche Elemente wir in weitere Entwürfe übernehmen“, sagt Dünow. Unter anderem sollen Gebrauchsspuren wie Fußabdrücke vom Klettern nicht sofort sichtbar sein.
Drei recht ähnliche Modelle aus Tapete haben die Künstler daraus erstellt. Sie standen jetzt im „Flair Familie“ einen Nachmittag lang zur Abstimmung: Die Besucher, Eltern wie Kinder, konnten ihren Favoriten wählen. „Dass die Kleinen so mit eingebunden sind und ihren eigenen Spielplatz mitgestalten können, finde ich toll“, sagt von Wissel. Gut 100 Besucher haben wie sie ihre Stimme abgegeben. „Die neuen Röhren werden sicher schön und ich hoffe, meine Kinder spielen dann lieber dort.“
Die Anwohner können demnächst zusehen, wie das Modell auf die Röhren übertragen wird. Die Künstler rechnen mit mindestens zwei Wochen Arbeitszeit. Unter anderem muss Sand weggeschaufelt und Fallschutz angebracht werden, Elemente wie Klettergriffe werden abgeklebt. Den Sieger-Entwurf will Judith Beck-Freiwald von „Flair Familie“ so lange noch in den Räumen des Treffs aufstellen und bei besonderen Veranstaltungen präsentieren.