Rosenmontagszug: Düsseldorfer Wagen thematisiert Charlie Hebdo
Düsseldorf (dpa). Mit einem eigenen Motiv-Wagen haben die Düsseldorfer Narren am Montag an die Anschläge auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ erinnert. Entworfen von Zugbauer Jacques Tilly zeigte der Wagen einen kopflosen Mann auf der Flucht vor einem Maskierten, der ein bluttropfendes Schwert schwingt.
Aus dem offenen Hals des Flüchtenden mit dem „Charlie Hebdo“-Magazin in den Händen kommt die Spruchblase „Satire kann man nicht töten“. Der Wagen blieb bis zum Mittag verhüllt.
Anders als in der Domstadt bleiben die Düsseldorfer Wagenmotive bis Rosenmontag traditionell geheim. Wagenbauer Tilly hat schon Osama bin Laden, Salafisten und andere religiöse Eiferer, aber auch Rechtsradikale auf die Schippe genommen.
Des Weiteren greifen mehrere Motivwagen das Thema Terror auf. „Terror hat nichts mit Religion zu tun“ stand auf einem der bis dahin geheimen Wagen, die am Montagmorgen aus einer Halle gezogen wurden. Ein anderer Wagen zeigte Skelette, auf denen Karnevalisten die Namen der Terrororganisationen „Al-Qaida“ und „IS“ geschrieben haben.
Auch die Pegida-Demonstrationen, den Ukraine-Konflikt und die Bootsflüchtlinge im Mittelmeer greifen die Jecken satirisch auf.
Am Sonntag war der Karnevalsumzug in Braunschweig kurz vor dem Start wegen einer Terrordrohung offenbar mit islamistischem Hintergrund abgesagt worden. Andere Städte sind von der Gefahr nach Einschätzung der Behörden nicht betroffen. Die Polizei in Düsseldorf und auch in Köln sah am Montag weiterhin keine besondere Gefahr durch Terroristen.