So läuft der Japan-Tag

Höhepunkt ist sicher das Feuerwerk. Am Rhein locken viele kostenlose Konzerte und Aufführungen.

Düsseldorf. Martin Schmitz kann so schnell nichts aus der Ruhe bringen, und schon gar nicht das Wetter. Sollte es am Samstagabend regnen, dann regnet es eben. Das Feuerwerk zum Japan-Tag wird auf der Rheinwiese in Oberkassel dennoch gezündet.

„Das macht den Bomben überhaupt nichts aus. Wir legen eine Plane drüber und schießen dann dadurch“, erklärt der erfahrene Pyrotechniker der Firma Nico aus Wuppertal. Die Bombe, die wie ein harmloser Ball aussieht, ist der Feuerwerkskörper.

Schmitz ist für den Aufbau der Anlage verantwortlich, hat mit verschiedenen Ämtern wegen der Sicherheit gesprochen und alles Nötige in die Wege geleitet. Den japanischen Part übernehmen Jumpei Kitazaki und Ideki Kubota. Sie sorgen für einen reibungslosen Ablauf, kennen die Choreografie des eigens in Japan konzipierten Feuerwerks und geben das Signal zum Zünden.

Bis dahin ist aber noch viel zu tun. Für die Raketen müssen spezielle Halterungen aufgebaut werden. Das erledigen Schmitz’ Mitarbeiter. In regelmäßigen Abständen stellen sie die sogenannten Fiberglassmörser — eine Art Röhre — auf und geben ihnen zusätzlich mit einer Holzverkleidung Stabilität.

Zum Schutz vor Regen legen sie eine dünne Kunststoffplane auf die Gestelle, aus denen am Samstagabend die Raketen mit Wucht in die Luft knallen. „Gezündet wird alles elektrisch“, erklärt der Fachmann. Und zwar aus sicherer Entfernung. Die Kommandos gibt Ideki Kubota von einem Pult aus.

Die 25-minütige Show, die um 23 Uhr beginnt und die der WDR ab 23.15 Uhr überträgt, ist in fünf Szenen unterteilt. In der ersten geht es um die berühmtesten Blumen Japans, die Kirschblüten. Die zweite Szene zaubert japanische Schriftzeichen, Origami und viele Smileys in den nächtlichen Himmel. Danach folgen farbenfrohe Blumen und goldene Karpfen. In der vorletzten Szene dreht sich alles um Mangas. Den krönenden Abschluss bildet der Goldregen.

Für viele ist das gigantische Feuerwerk „das“ Highlight des Japan-Tags. Aber auch das übrige Programm kann sich sehen lassen. Bereits ab mittags locken auf der Rheinuferpromenade, am Burgplatz in der Altstadt sowie vor dem Landtag kostenlose Konzerte, Aufführungen und Mitmachaktionen für Familien.

Burgplatz Die Hauptbühne steht ganz im Zeichen von musikalischen und tänzerischen Darbietungen. Es treten unter anderem die „Taiko-Kids“ (13.25 Uhr), der Japanische Kindergarten (14.05 Uhr) und der Chor der Japanischen Internationalen Schule (16.15 Uhr) auf. Um 22 Uhr spielt die weibliche Blechbläsergruppe „Tokyo Brass Style“.

Rheinuferpromenade Von 12.30 bis 19 Uhr locken Demonstrations-, Ausstellungs- und Verkaufsstände. So bietet der Japanische Club Ikebana, Origami, Kimono-Anprobe und mehr. Traditionelles japanisches Spielzeug und Sommerkinos sowie Tee, japanisches Handwerk und Design gibt es ebenfalls zu kaufen. Ein Teil der Promenade verwandelt sich in eine Popkultur-Zone.

Mannesmannufer Das Programm auf der ADAC-Bühne beginnt um 14 Uhr mit einem Cosplay-Wettbewerb. Musik und Videoclips gibt’s ab 15.30, um 16.15 Uhr einen Karaoke-Wettbewerb.

Johannes-Rau-Platz Sumo, Judo, Karate und andere japanische Kampfsportarten finden ab 12.30 Uhr auf der Sportbühne statt. Kinder können zwischen 13 und 19 Uhr malen und Kamishibai (Papiertheater) spielen.

Landtag Auf der Wiese schlägt die Samurai-Gruppe Takeda ihr Heerlager auf, es gibt ein deutsch-japanisches Street-Soccer-Turnier sowie Bogenschießen.

Verkehr Auf den Linien S 1, S 6 und S 8 werden zusätzliche S-Bahnen eingesetzt. Einige Straßen werden wegen der vielen Besucher gesperrt, zum Beispiel die Zufahrt zum Mannesmannufer und die Rheinkniebrücke abends