Sonnenfinsternis: Viele Schüler dürfen sie nicht sehen
Den Schulleitern ist die Gefahr oft zu groß, dass die Kinder Augenschäden erleiden.
Düsseldorf. Für viele Düsseldorfer Schüler fällt die Sonnenfinsternis am Freitag aus. An den Schulen werden etwa Jalousien heruntergelassen, Pausen verschoben und manche Lehrer sind angehalten, Schüler vom Fenster fernzuhalten. Als Grund geben die Schulleiter gegenüber der WZ an, dass ein ungeschützter Blick in Sonne zu große Gefahren für das Augenlicht der Schüler bedeutet.
Viele Schüler ärgert das, eine 14-jährige Gymnasiastin sagt: „Ich habe mich schon total darauf gefreut, so ein Naturereignis zu beobachten. Schließlich dauert es sehr lange bis zum nächsten Mal.“ Genau bis zum Jahr 2026 wird sie warten müssen, bis es eine Finsternis ähnlichen Ausmaßes in Deutschland geben wird.
Schulleiter denken aber vor allem an die Gesundheit. Birgit Nösser von der Carl-Sonnenschein-Grundschule, sagt, dass sie keine Schutzbrillen mehr bekommen habe. Nun gehe sie wie folgt vor. „ Damit kein Kind draußen in den Himmel schaut, haben wir die erste Pause nach hinten verschoben.“ Die Schüler sitzen stattdessen im Unterricht im Klassenzimmer, bei verdunkelten Fenstern. „Die Hintergründe haben wir den jeweiligen Klassensprechern erklärt.“
Am Geschwister-Scholl-Gymnasium will Schulleiter Hans-Hermann Schrader am Freitag eine Durchsage machen. „Dabei werde ich darauf hinweisen, wie gefährlich der Blick in die Sonne ist“, sagt er. Er rät seinen Lehrern, niemanden in den Himmel schauen zu lassen — auch nicht mit Schutz. „Ob eine Brille was taugt oder schon beschädigt ist, kann nur ein Fachmann beurteilen.“
Sogar strikte Sonnenfinsternis-Verbote gelten an der Paulus-Schule und am Humboldt-Gymnasium. Mehr Glück haben einige Schüler am Görres-Gymnasium, doch nur im Physikunterricht: „Wer zufällig Physik hat, bekommt eine Brille. Wir anderen nicht. Das ist unfair“, sagt Schüler David. Lockerer geht die Gemeinschaftsschule Bernburger Straße mit dem Thema um. „Bei uns entscheiden die Lehrer“, sagt Schulleiter Klaus-Peter Vogel.
Komfortabel ist die Situation dagegen am Schloß-Gymnasium, das über eine Sternwarte verfügt, in der die Astronomie AG das Schauspiel verfolgen kann. Alle anderen schauen einfach durch die Fenster, erklärt der stellvertretende Schulleiter Manfred Heise. „Die Physiklehrer haben sie mit Spezialfolien abgeklebt.“