Düsseldorf geht online Stadt stellt Familien-Navigator online
Düsseldorf · Alles, was Familien mit Kindern wissen wollen und müssen, sollen sie demnächst im neuen Online-Angebot aus einer Hand erhalten. Los geht es mit der Altersgruppe von 0 bis 3 Jahren. Analog wird ein Familienbüro eingerichtet.
Wie melde ich mein Kind für einen Kita-Platz an? Wo beantrage ich das Elterngeld? Wo in meiner Nähe gibt es eine Krabbel- oder Pekip-Gruppe, wo Babyschwimmen? Wer verkauft gebrauchte Baby-Sachen? Je jünger Kinder sind, desto mehr lebenspraktische Fragen haben Eltern. Und Angebote gibt es für sie und den Nachwuchs zu Hauf in Düsseldorf. Doch diese Vielfalt ist nicht so leicht und schnell zu finden, weil sie noch nicht an einer zentralen Stelle online abrufbar sind. „Diese Lücke möchten wir mit dem neuen Familien-Navigator schließen“, sagt Jugenddezernent Burkhard Hintzsche, als er den neuen Online-Service jetzt im Jugendhilfeausschuss vorstellte.
Später sollen auch private Angebote aufgenommen werden
Das künftige Internet-Portal soll möglichst noch dieses Jahr online gehen, versprechen kann das das Jugendamt aber nicht. Der Familiennavigator bündelt zunächst alle Angebote für Familien mit Kindern von 0 bis 3 Jahren von Stadt und freien Trägern (also u.a. Awo, Caritas, Diakonie oder DRK). Dazu zählen die Bereiche Freizeit und Betreuung, Familie und Beruf. Eltern können ganz gezielt nach Angeboten in ihrer Nähe und nach ihren Wünschen suchen. Zu jedem Angebot führt buchstäblich ein Link via Online-Stadtplan. Hintzsche: „Der entscheidende Punkt ist die Perspektive — und die wird bei diesem neuen Angebot immer von der Familie her gedacht.“
Peu à peu hinzukommen sollen Angebote für Themen, die schon vor der Geburt relevant sind (z.B. Hebamme finden) sowie private Anbieter etwa von besagten Krabbelgruppen oder Second-Hand-Läden.
Im nächsten Schritt nimmt der Familien-Navigator dann die Altersgruppe 3-6 Jahre in den Blickpunkt, 2019 sollen diese Seiten stehen. Und danach will das Jugendamt alle Angebote für Schulkinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zum Alter von 27 zentral auf den Seiten des Navigators bündeln.
Das nun erscheint manchem etwas übereifrig. Achim Radau-Krüger, Geschäftsführer des Jugendrings, etwa kann sich nicht vorstellen, dass 16- oder 20-Jährige ihr Smartphone anschmeißen und dann ausgerechnet den städtischen Familien-Navigator (auf)suchen: „Ältere grenzen sich doch gerade von Familie ab. Diese Altersgruppe überlässt man wohl besser anderen“, sagt er. Hintzsche sieht darin kein Problem: „Natürlich nutzen Jugendliche und ihre Eltern zum Teil verschiedene Informationsquellen, aber das spricht doch nicht gegen das neue Angebot.“
Als sozusagen leibhaftiges Pendant zum Online-Portal wird es aber bald auch ein Familien-Büro als Anlaufstelle geben. Es wird — als Erweiterung des „ i-Punkt-Familie“ in Räumen der Volkshochschule am Bertha-von-Suttner-Platz eingerichtet. Was den Start-Zeitpunkt angeht, ist es ähnlich wie beim Navigator: Möglichst noch im Herbst dieses Jahres, garantieren kann dies das Jugendamt aber nicht.
Bei der Politik kommt das alles parteiübergreifend prima an, zumal man neben dem ganzen Online-Service auch weiterhin mit kundigen Personen sprechen kann, wie Ursula Holtmann-Schnieder (SPD), die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses hervorhob.
„Ein exzellentes Angebot“, lobte ihr Parteifreund Oliver Schreiber (SPD), „es ist richtig, die vielen Angebote unter einen Hut zu bringen. Und die digitale Umsetzung ist auch sehr gut.“ Florian Tussing (CDU) erklärt: „So könnte es tatsächlich gelingen, die vielen Angebote und die große Nachfrage beim Thema Kinder und Familie zusammenzubringen.“