Service-Portal soll Gänge aufs Amt ersparen

Stadt bündelt ihre digitalen Angebote, die Bürger können erste Amtsgeschäfte komplett online absolvieren. Kritikern geht das zu langsam.

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Das neue Serviceportal der Stadt ist — nach diversen Verzögerungen - technisch fertig. Online freilich ist es noch nicht: „Bei Tests Ende März hat sich gezeigt, dass die Gestaltung an einigen Stellen als nicht intuitiv genug empfunden wird. Deshalb wird noch am Layout und der Gestaltung gearbeitet und eine neu konzipierte Benutzeroberfläche programmiert“, sagt Stadtsprecherin Kerstin Jäckel-Engstfeld zur Begründung.

Dennoch: Lange soll es nicht mehr dauern, bis das Leben für viele Bürger, aber auch Stadt-Mitarbeiter leichter wird. Was genau „kann“ das Portal? Kurz gesagt: Es bündelt alle Dienstleistungen der Stadtverwaltung, die online genutzt werden können. Damit aber Amtsgeschäfte tatsächlich digital angeboten werden können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein, die das Serviceportal erstmals schafft, erklärt Peter Adelskampf, der Digital-Beauftragte oder „Chief Digital Officer“ (CDO) der Stadt. Dazu zählen die Online-Bezahlfunktion, Servicekonto, ein Formularserver samt Assistenten zur Vorausfüllung, Online-Postfach und Drucker. Im Prinzip wird das alles schon beim Antrag von Bewohnerparkausweisen oder Familienurkunden (Geburt, Ehe usw.) genutzt, die jetzt laut Stadt komplett online durchlaufen werden können.

Kritikern wie Pavle Madzirov (CDU), dem Vorsitzenden des Personal- und Organisationsausschusses, geht die Weiterentwicklung nicht schnell genug: „Immer wieder verzögert sich die Digitalisierung von Verwaltung, auch die Einführung der elektronischen Akte“, sagt er. Die müsse endlich in mehr Ämtern Usus werden, vor allem im Ausländeramt würde ein Online-Datenabgleich sehr helfen, sagt Madzirov.

Personaldezernent Andreas Meyer-Falcke hadert selbst bisweilen damit, was seine Ämter nicht digital erledigen können oder dürfen: „Wir haben nun einmal oft Gesetze und Regelungen des Bundes umzusetzen. Und da gibt es viele Restriktionen.“ Aus Sicherheitsgründen zum Beispiel kann das Einwohnermeldeamt den Personalausweis nicht per Brief versenden. Deshalb hat die Stadt Anfang des Jahres einen Fahrradkurierdienst (Projekt „Flinke pedale“, Kosten: 6 Euro) ) eingerichtet, der den Bürgern zumindest einen Gang aufs Amt erspart (beantragen muss man Ausweis oder Pass immer noch persönlich vor Ort). „Diesen Kurierservice haben im Februar und März schon etwa 1800 Düsseldorfer genutzt“, sagt Mona Wolke, die für die Bürgerbüros zuständige Abteilungsleiterin im Amt.