Steinlaterne: Stadt lässt Spender zappeln

Wuppertaler bot im Juli neue Laterne für den japanischen Garten an. Jetzt zog er sein Angebot zurück.

Düsseldorf. Düsseldorf geht es offenbar immer noch zu gut. Obwohl die öffentlichen Kassen längst nicht mehr so prall gefüllt sind, verpasst die Stadt ein Geschenk nach dem anderen.

Erst vorige Woche sorgte die Absage von Gaby und Wilhelm Schürmann - sie wollen ihre kostbare Kunstsammlung nun doch nicht nach Düsseldorf geben - für Aufsehen. Jetzt gibt es einen neuen Fall, bei dem sich die Stadt ungeschickt verhält: Es geht um eine Steinlaterne im Wert von immerhin 5000 Euro.

"Ich bin sehr enttäuscht", sagt Klaus Stiebeling, Leiter des Deutsch-Japanischen Freundeskreises Wuppertal. Der 74-Jährige hatte nach der mutwilligen Zerstörung einer Steinlaterne im Japanischen Garten des Nordparks am 2. Juli dem Gartenamt angeboten, eine baugleiche Laterne aus seinem Vorgarten zu stiften.

Trotz mehrerer Nachfragen habe die Stadt nicht reagiert. "Auf meine Anrufe hin hieß es, dass eine Reparatur der kaputten Laterne geprüft werde", wundert sich Stiebeling - denn die würde ebenfalls rund 5000 Euro kosten.

Gartenamtsleiter Manfred Krick meldete sich am Mittwoch telefonisch bei Stiebeling. "Er hat sich für das Versäumnis entschuldigt und will die Laterne gern sofort aufstellen", berichtet er, "doch das überlege ich mir noch."

Krick bestätigt, dass sich die Verzögerung durch die Prüfung einer Reparatur der kaputten Laterne, welche ebenfalls ein Geschenk an die Stadt war, ergeben habe. "Der Anstand gebietet es, zuerst die Reparatur des einen Geschenks zu prüfen, bevor das nächste aufgestellt wird", erklärt er. Schneller habe der Steinmetz das Angebot nicht erstellen können.

"Ich hoffe, dass Herr Stiebeling wieder zu seinem Angebot zurückkommt, uns die Laterne zu schenken." Dann will Krick sie durch von außen unsichtbare Metallverstärkungen standsicher machen, damit Randalierer keine Chance mehr haben.

Für den CDU-Landtagsabgeordneten Jens Petersen ist das Zögern der Verwaltung in beiden Fällen unverständlich: "So etwas ist total ärgerlich. Wenn einem etwas angeboten wird, muss man sich zügig darum kümmern."