Streit um Pfandflaschen am Airport
Zwei Reinigungskräften sollen aneinander geraten sein. Grund: angeblich das Pfand.
Düsseldorf. Verhandelt wurde vor dem Amtsgericht der Streit zwischen zwei Mitarbeitern von Klüh am Flughafen. Ein 48-jähriger ehemaliger Sportlehrer soll eine Kollegin als „Schlampe“ beschimpft, gestoßen und verletzt haben. Die Auseinandersetzung hat offenbar einen ernsten Hintergrund. „Es ging immer um die Pfandflaschen“, erklärte das 47-jährige mutmaßliche Opfer.
Für die Mitarbeiter des Reinigungsunternehmens ist es wohl ein lukrativer Job, abends die Abflughalle zu säubern. Denn dort lassen die Touristen jede Menge Pfandflaschen zurück, bevor sie in den Jet steigen. Obwohl es streng verboten ist, betätigen sich Klüh-Mitarbeiter offenbar als Flaschensammler.
Am 20. Oktober vergangenen Jahres war es kurz vor Dienstschluss gegen 22.00 Uhr zu der Auseinandersetzung gekommen. Der Angeklagte erklärte, er habe gerade seinen Müll weggebracht und wollte mit seinem Arbeitswagen in den Aufzug. Dann sei seine Kollegin von hinten gekommen, ebenfalls mit einem Wagen: „Sie ist mir gegen den Fuß gefahren.“
Der Ex-Schwimmlehrer bestreitet, dass er die 47-Jährige geschubst oder als Schlampe betitelt hat. Stattdessen will er sie nur festgehalten haben. Auch zur Ursache der Auseinandersetzung fiel ihm nichts ein: „Wir haben seit einem Jahr nicht zusammen geredet.“ Er behauptet, die Frau habe ihn wegen der Pfandlaschen angeschwärzt: „Dann wird man sofort gekündigt.“
Die Putzfrau berichtete von einem Vorfall, der sich vier Tage vor dem Streit ereignet hatte. Da soll sich der 48-Jährige in der Abflughalle aufgehalten haben, obwohl er dazu eigentlich keine Berechtigung hat. Nicht geklärt werden konnte, wie die Verletzungen an der Hand der Frau entstanden sind. Der Angeklagte wiederum legte sein zerrissenes Arbeits-T-Shirt auf den Richtertisch. Nun soll die Vorarbeiterin der beiden aussagen.