Düsseldorf Stromausfall hat Folgen für Mieter

Drei Tage lang ging in über hundert Wohnungen in Pempelfort nichts mehr. Bewohner fragen sich, wer die Kosten trägt.

Foto: Melanie Zanin

Am Samstag gingen im Dieterich-Karree in Pempelfort die Lichter aus. Bis Montagabend blieben die Bewohner von über hundert Wohnungen ohne Strom. Nichts ging: keine Lampen in Wohnung und Treppenhaus, kein Herd, kein warmes Wasser, kein Internet — und vor allem kein Kühlschrank. Die Mieter sind zwar froh, dass jetzt alles wieder läuft — aber viele fragen sich, wer ihre Kosten übernimmt. So mancher Großeinkauf aus dem Supermarkt landete in der Mülltonne, teils gingen Geräte kaputt.

Ein Wasserrohrbruch hatte am Samstagmorgen zu einem Kurzschluss an einer der Hauptleitungen zu den Häusern geführt, wie eine Mitarbeiterin der Hausverwaltung, Property First, mitteilt. Mehrere Häuser und teils auch die Tiefgarage hatten keinen Strom mehr. Geschäfte waren nicht betroffen. „Wir haben sofort die zuständigen Firmen beauftragt, den Schaden zu reparieren.“ Am Montag konnte die Leitung wieder ans Netz gehen, jetzt stünden nur noch kleinere Nacharbeiten an.

Für die Mieter ist die Sache jedoch noch nicht ausgestanden. Viele wenden sich an die Hausverwaltung und die Hausmeister mit Fragen und Beschwerden. Die Mitarbeiter von Property First klären derzeit, wer die Schäden übernimmt. „Wir haben am Samstag den Großeinkauf für den Monat gemacht, für unsere fünfköpfige Familie. Da Kühlschrank und Gefrierschrank ausgefallen sind, ist jetzt alles verdorben: Fleisch, Fisch, Wurst, Milch. Die ganzen Vorräte landen auf dem Müll. Wer bezahlt das?“, fragt sich Mohammed Ben Brahim.

Bei den Schwestern Caro und Angel Fakhredine sieht es nicht viel anders aus. „Auswärts zu essen, wenn man etwas Warmes möchte, kostet.“ Seit dem Stromausfall sei zudem der Ofen kaputt. Sie sind ratlos, wissen nicht, wie sie eventuelle Ansprüche anmelden können. „Dabei ging es uns noch gut“, sagt Angel.

Die beiden denken dabei an die älteren Bewohner. „Der Aufzug ging ja auch nicht und im Treppenhaus war es total dunkel. Wir haben den älteren Menschen geholfen, die Treppen hochzukommen.“ Von anderen wissen sie, dass sie teils sehr krank sind und auf mit Strom betriebene Geräte angewiesen sind.

Gerade aus dem Grund, findet Giuseppe Mongiello, muss die Hausverwaltung anders reagieren. „Drei Tage ohne Strom sind ein Alptraum. Was in solchen Fällen dringend nötig ist, ist eine Art Notfall-Generator, zumindest stundenweise für kranke, ältere Menschen und Familien mit Babys.“