Studie: So sehen Senioren ihr Viertel

Gelobt wurde die gute Infrastruktur, bemängelt die Ampelphasen.

Düsseldorf. Eigentlich leben die Senioren aus der Friedrichstadt gerne in ihrem Stadtteil. Das ergab eine Umfrage der Fachhochschule Düsseldorf, in der sich Studenten im Rahmen einer Semesterarbeit mit der Lebenssituation älterer Menschen in der Friedrichstadt auseinandergesetzt haben.

Dafür haben sie Besucher des Zentrums plus an der Jahnstraße befragt, aber auch sich selbst im Stadtteil umgesehen. „Es war sehr interessant, etwas aus der Sicht älterer Menschen zu sehen, schließlich hat nicht jeder Großeltern“, sagt Studentin Julia Stache.

Das Ergebnis wurde nun im Zentrum plus vorgestellt. Gelobt wurde allenthalben die gute Infrastruktur. Alles sei gut zu Fuß zu erreichen, es gäbe ausreichend Ärzte und Apotheken und auch die Verkehrsanbindung sei gut. Besonders die Friedrichstraße wird aufgrund ihres vielfältigen Angebotes von den älteren Menschen sehr geschätzt. Das einzige Manko: Es fehlt eine Fleischerei.

Auch mit dem kulturellen Angebot sind die Befragten durchaus zufrieden. Mindestens einmal pro Woche besuchen sie das Zentrum plus, engagieren sich aber auch sonst im Schützenverein, im Kirchenchor oder in Selbsthilfegruppen.

„Das ist reiner Selbsterhaltungstrieb“, findet Bernd Assmann, der in unmittelbarer Nachbarschaft des Zentrums plus wohnt. „Hier gibt es viele ältere Menschen, die sich noch umeinander kümmern.“ Schade findet er nur, dass neu Hinzugezogene eher abgeschirmt leben wollen. „Vielleicht könnten mehr gemeinsame Sommerfeste helfen“, hofft er.

Allerdings ergab die Umfrage auch, dass die Corneliusstraße den Stadtteil in zwei Teile teilt. Der Fürstenplatz wird zwar als Platz der Ruhe und der Begegnung zwischen Jung und Alt geschätzt, aber die Ampelphasen würden von älteren Menschen als viel zu kurz empfunden. „Vor allem beim Berufsverkehr wird die Straßenüberquerung zum Hindernislauf“, sagt eine Besucherin.

Ähnlich schlecht schneidet die Herzogstraße ab, weil dort ebenfalls viel zu schnell gefahren wird. Ebenso im Bereich Elisabethstraße/Haroldstraße, zudem ist hier auch die Beleuchtung schlecht. Entsprechende Klagen stießen beim Amt für Verkehrsmanagement aber auf taube Ohren.

Die Ampeln seien ausreichend dimensioniert, hieß es dort. „Jetzt müssen wir wohl Unterschriften sammeln, damit das geändert wird“, sagt Assmann.