Taxifahrer ärgern sich über Messetarif
Bei der Großmesse ist morgens wegen Staus kaum mehr als eine Tour vom Flughafen zur Messe zu schaffen – zum Festpreis von 13 Euro.
Düsseldorf. Dass am Donnerstagmorgen irgendwo anders als in Stockum ein Taxi unterwegs ist, scheint unmöglich. Rund um den Beginn der Großmesse Medica ist zwischen Reeser Platz und Nordstern die Hölle los. Die U 78-Stadtbahnen sind knüppelvoll, obwohl sie alle fünf Minuten und mit drei Zügen zur Messe fahren. Und auf allen Zufahrtsstraßen stauen sich die Autos, darunter hunderte Taxen. Was nach lukrativen Festtagen für das Droschkengewerbe klingt, ist für viele Fahrer allerdings ein herbes Ärgernis.
"Eine volle Stunde brauche ich für eine Fuhre vom Flughafen bis zum Messe-Südeingang", wettert ein Taxifahrer am Freiligrathplatz, "und dafür kriege ich 13 Euro". Bis er das nächste Mal wieder zum Flughafen zurückgekehrt sei, sei der Ansturm praktisch vorbei: "Das war’s dann bis zum Messeschluss um 18 Uhr."
In der Tat: Auf der gerade mal vier Kilometer langen Strecke ist im Messe-Stoßverkehr kaum ein Durchkommen. Doch die Taxi-Uhr läuft im Stau nicht weiter, seit zwei Jahren gilt der einheitliche Messetarif von 13Euro für diese Tour. Darauf hatten sich Stadt und Taxi-Innung geeinigt. Allerdings haben sie sich - stillschweigend - auch darauf verständigt, dass die Taxis dafür freie Fahrt haben. Indem sie eine Spur auf der Niederrheinstraße mit den Bussen exklusiv nutzen können. Das aber lässt sich nur bei kleinen Messen durchführen, bei Riesen wie der "K" oder Medica besteht die Polizei darauf, dass beide Spuren für alle offen sind, weil es sonst zum Verkehrskollaps käme. Angesichts der Autoflut, die Donnerstagmorgen vom Nordring bzw. der A44 auf die Niederrheinstraße strömt, ist das mehr als einleuchtend.
Die Taxifahrer aber sind sauer. "Mehr als zwei Touren vom Flughafen zur Messe schafft man bei Großmessen zwischen 8und 11Uhr niemals", sagt Winfried Schneider, der die Probleme jetzt auf der Generalversammlung der Taxi-Düsseldorf e.G ansprach.
Schneider schlägt vor, entweder wieder zum Grundpreis (2,40 bis 3,40 Euro) ohne Guthaben und dann zum Preis je Kilometer zurückzukehren. Oder die Messe-Flat auf 20 Euro anzuheben, sieben Euro davon als Zeit-Guthaben. Dies sei auch den normalen Düsseldorfer Fahrgästen gegenüber fairer:
"Die Messebesucher setzen ihre Taxikosten von 13 Euro doch fast alle ab, der Rentner aber, der durch just diesen Messestau zum Arzt muss, zahlt für die gleiche Streckenlänge das Doppelte und kann es nicht absetzen", sagt Schneider.
Bei Geschäftsführer Dennis Klusmeier rennt er offene Türen ein: "Gerecht ist das alles nicht, darüber werden wir mit der Stadt noch einmal verhandeln."