Flughafen: Schäferhund Butch sucht nach Sprengstoff

Die Polizei am Flughafen hat am Tag eins nach der Terrorwarnung zumindest optisch aufgerüstet. Passagiere bleiben gelassen.

Düsseldorf. Wenn’s um die gefühlte Sicherheit ginge, der Düsseldorfer Flughafen wäre ein lauschiges Plätzchen. Passagiere stehen in der Schlange, um ihr Gepäck gegen Bordkarten zu tauschen, Geschäftsleute ziehen Köfferchen hinter sich her, und ein paar Hartgesottene - offensichtlich mit dem Flugziel Sonne - sitzen im T-Shirt auf ihren Koffern. Ab und an läuft eine Streife der Bundespolizei durchs Terminal.

Ein gewöhnlicher Vormittag an Deutschlands drittgrößtem Flughafen. Eigentlich. Aber vor der Brust der Beamten baumeln Maschinenpistolen. Über ihre Uniformen haben sie Schutzwesten gezogen. Gut 100Grenzschützer sind täglich am Flughafen im Einsatz. Wie viele es am Donnerstag, Tag eins nach de Maizières Terrorwarnung, waren, verrät die Bundespolizei lieber nicht. Aus einsatztaktischen Gründen. "Wir haben unsere Präsenz aber deutlich erhöht", sagt Bundespolizei-Sprecher Jörg Bittner. Ob tatsächlich mehr Kollegen im Einsatz sind, bleibt offen. Zumindest aber sind sie schwerer bewaffnet.

Maschinenpistole und Weste sollen den Fluggästen signalisieren, dass sie sich keine Sorgen machen müssen. Die psychologische Steigerung des Sicherheitsgefühls ist auch Aufgabe von Schäferhund Butch, seit sieben Jahren Sprengstoffexperte am Airport.

Üblicherweise kontrolliert Butch Gepäck oder Flugzeuge hinter den Kulissen. Am Donnerstag mussten er und sein Herrchen Roland Hermanns (Name geändert) öffentlich im Terminal ihre Runden drehen. Anti-Terror-Präsenz auf vier Pfoten und zwei Beinen. Ab und zu schnüffelt Butch an Schaltern, meist spielt er mit Herrchen.

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Am Check-In sitzen Mitarbeiterinnen einer deutschen Fluglinie. Die Passagiere seien gelassen - Terror hin oder her. Der ein oder andere würde mal ein Witzchen reißen, erzählt eine der Frauen. "Wir sind bestimmt gefährdeter als die Passagiere", findet sie. "Wir sind ja jeden Tag hier."

Jens Fischer (69), gerade auf dem Weg nach Mallorca, setzt bei Terror auf rheinischen Fatalismus. "Was passiert, passiert. Die Terrorwarnung lässt mich völlig kalt, ich fliege trotzdem", sagt er. Auch Christian und Thomas (beide 31 und auf dem Weg nach Thailand) lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. "Deswegen nicht mehr zu fliegen, wäre Wahnsinn."