Taxifahrer fordern 18 Euro Festpreis für Flughafen-Fahrten

Drei Stunden warten auf eine Fahrt für 5,50 Euro? Uwe Löwenstern plant eine Taxi-Demo am 2. Juli. Genossenschaft und Politik sind skeptisch.

Düsseldorf. "Es ist heute schwer, über die Runden zu kommen", sagt Taxifahrer Uwe Löwenstern. "Ich kenne Kollegen, die ihren Strom nicht zahlen können oder kein Geld für neue Reifen haben." Als besonderen Knackpunkt hat der Selbstständige den Düsseldorfer Flughafen ausgemacht.

Immer mehr Kollegen drängten vor die Terminals in der Hoffnung, dort richtig lukrative Fahrten abzugreifen. Tatsächlich aber stehe man bisweilen drei Stunden, um dann für 5,50 Euro im City-Tarif zu benachbarten Hotels und Firmen zu fahren. Deshalb fordert er für Flughafen-Fahrten eine Pauschale von 18 Euro.

"Die Kurzstrecken haben enorm zugenommen", erklärt Löwenstern sein Problem. Gerade durch die Airport-City: Viele Firmen sind jetzt für Geschäftsreisende vom Terminal aus schnell zu erreichen. "Und wir haben am Flughafen längere Standzeiten als in der Stadt", sagt Löwenstern. Ein Dorn im Auge ist ihm deshalb auch der City-Tarif (zwei Kilometer für 5,50 Euro): "In der Stadt ist kein Geschäft mehr zu machen, deshalb flüchten immer mehr Fahrer zum Flughafen, wir laufen hier über mit Taxis."

Mit einem Taxi-Korso am kommenden Freitag will Löwenstern auf seine Forderungen aufmerksam machen. 30 Taxis starten um 11 Uhr am Flughafen, weitere Wagen sollen sich auf der Rotterdamer Straße anschließen und über die Heinrich-Heine-Allee Richtung Rathaus fahren. "Ich gehe davon aus, dass mindestens 300 Taxifahrer dabei sind", sagt Löwenstern. "Es könnten aber bis zu 600 werden."

Erklärter Gegner der Aktion ist ausgerechnet Dennis Klusmeier, Vorstand der Taxi-Genossenschaft. Er glaubt, dass günstige Tarife wie die 5,50-Euro-Pauschale sich rechnen, weil so mehr Menschen das Taxi nutzen. Umgekehrt würde ein teurer Flughafen-Festpreis nur zum Umsteigen auf die S-Bahn führen. Und das Schädlichste für den Berufsstand seien ohnehin die Fahrer, die Kunden auf kurzen Strecken ihren Unmut zeigten. Am Flughafen müsse man eben einkalkulieren, dass neben den weiten Fahrten in Nachbarstädte auch nahe Ziele existieren. "Mal gewinnt man, mal verliert man."

Aber der Genossenschaft hat Löwenstern sein Anliegen auch gar nicht vorgetragen, er wendet sich mit dem Korso direkt an die Politik. Doch da dürfte er auf Granit beißen. "Ich habe da wenig Verständnis", sagt CDU-Verkehrsexperte Andreas Hartnigk. Die Fahrer sollten sich nicht nur auf den Flughafen fixieren, sondern mehr in der City zur Verfügung stehen - für weniger Geld, aber auch mit weniger Pausen.

Martin Volkenrath (SPD), Vorsitzender des Verkehrsausschusses, glaubt: "Das eigentliche Problem ist, dass wir zu viele Taxikonzessionen in Düsseldorf haben." Das führe zu großem Konkurrenzdruck. Die Stadt versucht seit Jahren, Konzessionen von den Unternehmern zurückzubekommen, denn rechtliche Handhabe gibt es nicht. Volkenrath: "Wir sind da im Gespräch." Tariferhöhungen sieht er aber nicht als Lösung.