Erasmus-Projekt Europa zu Gast an Cronenberger Gymnasium
Cronenberg/Barmen · Schüler und Schülerinnen aus Spanien, Lettland und Griechenland sind über ein Erasmus-Austauschprogramm derzeit in Deutschland. Auf sie wartet ein randvoll gepacktes Programm für ihren einwöchigen Aufenthalt.
Im Rathaus in Barmen durften Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern im Ratssaal Platz nehmen. Empfangen wurden sie hier von Bürgermeister Heiner Fragemann (SPD). Der Anlass: Ein europaweiter Austausch, der in diesem Jahr junge Menschen aus Lettland, Griechenland und Spanien nach Wuppertal bringt. Organisiert wird das zweijährige Projekt „Discover EUrself“ vor Ort für die Partnerstädte vom Carl-Fuhrmann-Gymnasium (CFG) in Cronenberg. „So muss Völkerverständigung sein“, lobt Fragemann. Es sei insbesondere in der heutigen Zeit wichtig, interkulturelle Begegnungen zu fördern. „Solch ein Austausch geht nur mit viel Engagement“, erklärt er in seiner Rede. „Europa ist überall und mit direktem Kontakt lassen sich Verbindungen herstellen, Unterschiede, aber vor allem auch Gemeinsamkeiten entdecken“, führt Fragemann weiter aus.
Bernd Spira, der gemeinsam mit zwei weiteren Lehrern für das Projekt am CFG zuständig ist, kann das nur unterschreiben. „Es ist einiges an Organisation und Vorbereitung notwendig. Aber wir freuen uns sehr auf diese Zeit und den dabei entstehenden Austausch.“ Das Projekt „Discover EUrself“ wird aus europäischen Mitteln aus dem Programm Erasmus+ gefördert. Das Austauschprogramm soll die europaweite Zusammenarbeit in allen Bildungsbereichen unterstützen. Das betrifft auch Universitäten oder Sport. „Unsere Schule ist seit Frühjahr 2023 als Erasmus-Plus-Schule akkreditiert“, erklärt Spira. Schon seit 2010 ist das CFG Europaschule; die Zertifizierung bekommen Schulen, an denen eine „moderne, europaorientierte Ausbildung und Erziehung realisiert wird“. Die Möglichkeiten für die Schüler, aber auch für die Lehrer, hier ihre Perspektiven auf die Welt zu erweitern, seien besonders wertvoll. „Dabei werden nicht nur Sprachkenntnisse verbessert, sondern vor allem wertvolle, interkulturelle Erfahrungen gesammelt“, sagt er weiter.
Rund 30 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 15 und 17 Jahren sind bei dem zweijährigen Projekt dabei. Neben den Wuppertalern kommen junge Menschen aus Colindres (Spanien), Veria (Griechenland) und Ozolnieki (Lettland) zusammen. „Die Schüler kennen sich bereits, sie sind hier in Gastfamilien untergebracht. Wenn es in eine der Partnerstädte geht, treffen sich die Schüler wieder“, erklärt Bernd Spira den Ablauf. Immer gebe es außerdem ein Thema, etwa Nachhaltigkeit, das behandelt wird.
Das Programm für den einwöchigen Austausch, der noch bis Samstag geht, ist vollgepackt: Neben dem offiziellen Empfang gab es am Dienstag schon einen Besuch im Zoo, in den nächsten Tagen folgen Ausflüge nach Düsseldorf, Köln, ins Neandertal und in den Visiodrom. „Außerdem gibt es am Donnerstag einen Deutschen Abend“, erklärt Jonas (15), der Schüler des CFG ist. Die Eltern steuern einen Teil des Essens bei. Er erklärt, dass die Gastfamilien viele Aktivitäten für die Freizeit geplant haben: „Wir gehen gemeinsam in Restaurants oder schauen uns die Stadt an. Wir planen auch mit unseren Gästen aus Griechenland in den Trampolinpark zu fahren.“
Viel Programm und viele Eindrücke für die jungen Menschen, doch es scheint zu gefallen. Claudia (16) kommt aus Spanien und wollte schon immer einmal nach Deutschland. „Ich mag es hier sehr, vor allem die vielen verschiedenen Weihnachtsmärkte finde ich toll.“ Colindres, die Stadt, aus der sie stammt, hat rund 8500 Einwohner und liegt im Norden Spaniens. Ihre Lehrer Tere Palleiro und Marino Alvarez sind ebenfalls zum ersten Mal in Wuppertal. Was sie hier am Besten finden? „Eindeutig die Schwebebahn“, sind sie sich einig.
Loice (15) kommt aus Lettland. Die kleine Stadt Ozolnieki liegt rund 35 Kilometer südwestlich von der Hauptstadt Riga entfernt. „Bei uns ist alles sehr flach, da sind die vielen Berge hier eine ganz neue Erfahrung“, meint sie. Wuppertal findet sie sehr schön, aber auch sehr groß. Für sie steht besonders im Vordergrund, etwas über die Kultur des Gastgeberlandes zu erfahren und neue Freunde zu finden.
Kommuniziert wird übrigens meist in Englisch. Elias (16) und sein Mitschüler Kosta aus Veria üben aber auch ein paar deutsche Wörter „Ein bisschen was können wir schon, aber viel ist es nicht.“ Dass dabei der Spaß auch nicht zu kurz kommen darf, merkt man nicht nur beim Blick in die Gesichter der jungen Menschen, sondern auch, wenn gemeinsam gescherzt und gelacht wird. Im Frühjahr nächsten Jahres geht es für die Wuppertaler Jugendlichen und ihre Lehrer nach Spanien.