Heinrich-Heine-Universität Teddyklinik nimmt Angst vor dem Arzt

Medizinstudenten zeigen Kindern den Alltag eines Arztbesuches an ihren Plüschtieren.

Foto: S. Lepke

Düsseldorf. Plüschtiere sind für Kinder mehr als nur Spielzeug. Sie sehen sie als Freunde und echte Lebewesen, und wollen sich um sie kümmern, wenn es ihnen schlecht geht. Medizinstudenten der Heinrich-Heine-Universität bieten deswegen seit elf Jahren die Teddybärenklinik auf dem Gelände der Uniklinik an. In mehreren Zelten haben sie jetzt Plüschtiere in nachgebauten Krankenhausgeräten geröntgt und operiert. So zeigen sie den Kindern, dass der Arztbesuch gar nicht schlimm ist. Das Organisationsteam um Lukas Heimann (24) will den Kleinen damit die Angst vor dem weißen Kittel nehmen: „Das Konzept kommt ursprünglich aus Skandinavien, wo einige Studien einen positiven Effekt auf die Kinder belegt haben.“

Die 300 „Teddydocs“ kümmern sich deshalb einmal im Jahr um die Plüschtiere von 1300 Kindern. Die vierjährige Leonie schickt ihren besten Freund, den lila Bären Melody, nun schon zum zweiten Mal zum Arzt. Mutter Paula erinnert sich: „Letztes Jahr hat Melody einen Gips bekommen. Heute geht es deshalb natürlich zur Kontrolle.“ Das Projekt habe sich im Kindergarten rumgesprochen, so dass mittlerweile auch viele von Leonies Freunden kommen, um ihr Plüschtier zur Rundumuntersuchung zu schicken. Dabei sollen die Kinder den Arzt an allen Stationen unterstützen, weswegen die am Anfang oft sehr schüchternen Kinder im Laufe der Untersuchung immer mehr Spaß haben.

Damit sie auch etwas für ihren eigenen Körper lernen können, bekommen die Medizinstudenten Hilfe von Auszubildenden der Diakonie Kaiserswerth, die den Kindern spielerisch die Ernährungspyramide erklären. Die Kinder tasten und riechen verschiedene Lebensmittel und müssen raten, wie viel man von ihnen essen darf. Die Schätzungen sind oft überraschend gut. „Die Kinder wissen teilweise schon sehr viel und kennen die Ernährungspyramide bereits aus dem Kindergarten“, sagt die 19-jährige Auszubildende Giuliana Sgobbo.

Am wichtigsten aber war, dass die Stofftiere gut verarztet nach Hause kamen.