Düsseldorf Überwachung: Mehr Kameras für die Altstadt

Der Polizeipräsident kündigt mehr Überwachung für Burgplatz und Kurze Straße an. Auch die Rheinbahn rüstet ständig auf.

Foto: Michaelis

Düsseldorf. Die Videobeobachtung in der Bolkerstraße gilt innerhalb des Polizeipräsidiums seit Jahren als Erfolg. Zu Karneval hingen nun zum ersten Mal auch Kameras an der Kurze Straße sowie am Burgplatz. Und Polizeipräsident Norbert Wesseler kündigte nach den tollen Tagen gegenüber der WZ an, zu prüfen, ob eine solche Ausweitung auch langfristig sinnvoll ist. Das hat er inzwischen getan: „Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass zwei weitere Standorte die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen.“ Und zwar diese beiden genannten.

Foto: Uwe Schaffmeister

Wie die Bolkerstraße, die von Bolker Stern bis Mertensgasse mit Kameras versehen ist, gilt auch der Burgplatz schon immer als Hotspot für Polizeieinsätze. In den vergangenen Jahren sind die Beamten in den Wochenendnächten aber auch immer öfter in die Kurze Straße gerufen worden. Durch die Überwachung will Wesseler erreichen, dass seine Leute im Notfall schneller eingreifen können. Denn immer, wenn die Kameras laufen, sitzen in der Altstadtwache Beamte vor Bildschirmen und scannen die Übertragung auf sich abzeichnenden Ärger. Für Wesseler ist wichtig, dass die Überwachung — auch die an Burgplatz und Kurze Straße — für die Menschen ein Sicherheitsversprechen mitbringt: „Ich garantiere, dass wir in unter einer Minute am Tatort sind.“

Foto: Uwe Schaffmeister

Schon als Wesseler nach Karneval ankündigte, die Installation weiterer Kameras zu prüfen, erntete er in der Kommunalpolitik nicht nur Zuspruch. Während Isa Fiedler, Sprecherin der Altstadtwirte, deutlich machte, die neue Kamera vor ihrem „Knoten“ auf der Kurze Straße kaum erwarten zu können, forderte die FDP statt des Mehr an Überwachung ein Mehr an Polizeipräsenz.

Der Polizeipräsident stellt klar: „Ich brauche keine politische Entscheidung.“ Dennoch besucht er derzeit die Fraktionen des Stadtrates: „Es ist gute Tradition in Düsseldorf, zu informieren.“ Aber auch er ist überzeugt: „Die Videobeobachtung ersetzt nicht die Präsenz der Polizei.“ Deshalb hoffe er, dass weiterhin in den Wochenendnächten ein Zug der Hundertschaft zusätzlich eingesetzt werden könne — wie seit Silvester. Mehr Personal wird er zudem für die Beobachtung der fünf zusätzlichen Kamerabildschirme brauchen: für drei Kameras am Burgplatz und zwei an der Kurze Straße.

Obwohl die Überwachung in Düsseldorf noch lange keine Ausmaße wie in anderen europäischen Städten angenommen hat: Auch hier ist das Modell auf dem Vormarsch. Inzwischen sind mehr als 50 Prozent aller Busse sowie mehr als ein Drittel aller Züge der Rheinbahn mit Kameras ausgerüstet. „Tendenz steigend“, erklärt Unternehmenssprecher Georg Schumacher. „Neue Fahrzeuge werden in der Regel schon mit der Ausrüstung bestellt.“ Hinzu kommen 360 stationäre Kameras im U-Bahn-Tunnel und an Hochbahnsteigen.

„Das Material“, so erklärt Schumacher, „wird nur nach einem Vorfall angeschaut.“ Dazu gibt es speziell im Datenschutz geschulte Mitarbeiter. Nach 72 Stunden werden die Aufnahmen ansonsten wieder überschrieben. Die Bilder dienen laut Schumacher aber nicht nur der Beweissicherung für die Polizei. Er glaubt, dass etwa Taschendiebe durchaus abgeschreckt würden. Wer allerdings betrunken Streit suche, der tue das in der Regel auch direkt unter einer Überwachungskamera.