Viel Musik für junge Helden

Die erst 17-jährige Julia Felger hat ein Festival organisiert, um auf das Thema Organspende aufmerksam zu machen.

Düsseldorf. Julia Felger war erst sieben Jahre alt, als ihr Vater um sein Leben kämpfte. Eine seltene Stoffwechselkrankheit hatte seine Leber zerstört, nur eine Transplantation konnte ihn retten.

An die angstvollen Wochen des Wartens bis zur erlösenden Nachricht, dass ein passendes Organ gefunden wurde, kann sich die Elftklässlerin des Rückert-Gymnasiums heute, zehn Jahre später, kaum noch erinnern.

Wohl aber an die Worte ihrer Mutter, als es keine Hoffnung mehr zu geben schien: "Vielleicht muss Papa bald vom Himmel aus auf uns aufpassen." "Das klingt mir bis heute im Kopf. Seit meiner Kindheit begleitet mich deshalb das Thema Organspende", sagt die 17-Jährige.

Doch sie weiß: "Die Öffentlichkeit und vor allem Jugendliche haben zu wenige oder falsche Informationen über Organspenden." Um das zu ändern, hat Julia ein Benefizfestival organisiert. "Junge Helden für die Zukunft" heißt die Veranstaltung, bei der am 18. April neun Schüler- und Jugendbands im Stahlwerk spielen.

Auf dem Programm stehen unterschiedliche Musikrichtungen von Rock bis HipHop. Außerdem treten eine Breakedance-Tanzgruppe und die Cheerleader der DEG Silver Stars auf.

Zudem konnte Julia prominente Unterstützung für ihre Aktion gewinnen: Klaas Heufer-Umlauf und Jan Köppen, Moderatoren des Musiksenders Viva, sowie Joko vom Konkurrenz-Sender MTV wollen helfen, für Stimmung zu sorgen. "Die Idee zu dem Festival kam mir ganz spontan auf einer Zugfahrt. Ich hätte nicht gedacht, dass alles funktioniert", freut sich die junge Frau.

Der Erlös ihrer Aktion kommt dem Berliner Verein "Junge Helden" zugute, der sich mit dem Thema Organspende beschäftigt. Vereinsgründerin Claudia Kotter: "Ich finde es bemerkenswert, dass ein so junges Mädchen sich mit dem Thema auseinandersetzt."

Wie wichtig es sei, einen Spenderausweis zu haben, würden die Zahlen zeigen: "Rund 12.000 Menschen in Deutschland stehen auf der Warteliste für eine Organtransplantation. Aber nur zwölf Prozent der Bevölkerung hat einen Ausweis", erklärt sie.