Weihnachtsmarkt: Auf die richtige Lage kommt es an

Die Stimmung auf dem Markt hängt auch vom Standort ab. Einige Händler klagen, andere freuen sich über gute Umsätze.

Düsseldorf. Für Düsseldorfs Händler waren die ersten Adventswochen alles andere als erfreulich. Nur langsam kommt das Weihnachtsgeschäft in Schwung. Das merken auch die Händler auf dem Weihnachtsmarkt. Klagten sie vergangene Saison jedoch noch über starke Umsatzeinbußen, ist ihre Zwischenbilanz heute durchwachsen. Vor allem auf dem Schadowplatz und an der Eislaufbahn vor dem Schauspielhaus ist die Stimmung zwischen den Bauzäunen betrübt.

Ein klarer Unterschied ließe sich zwischen weihnachtlichen Leckereien von Glühwein bis Reibekuchen und Kunsthandwerk erkennen. „Ich glaube, die Menschen kaufen Ihre Geschenke nicht mehr auf dem Weihnachtsmarkt und kommen nur zum Glühwein trinken vorbei“, sagt eine Mitarbeiterin am Stand des Düsseldorfer Handpuppen-Herstellers „Kumquats“ auf dem Schadowplatz. Das Geschäft liefe „miserabel“, wie sie sagt, „Handarbeit lohnt sich hier kaum.“

Michael Schrader, der auf dem Marktplatz kleine Skulpturen aus Stahl verkauft, hat eine andere Perspektive. „Ich betreibe eine Werkstatt für Metallbau in Gerresheim und bin nicht auf dem Markt, um Geld zu machen, sondern um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen“, sagt er. Gleich nebenan hat Burkhard Höschen seinen Stand und bietet unter anderem handgeschnitzte Füllfederhalter an. „Der Umsatz ist stabil. Es hat sich zum Vorjahr kaum etwas verändert — ich hoffe aber, dass es in den nächsten Wochen mehr wird“, sagt er.

Durchweg positiv fällt die Bilanz von Petra Konzak am kleinen Maronen-Stand aus, am Eingang zum Marktplatz. „Ich kann mich nicht beklagen, es läuft bisher sogar besser als im letzten Jahr“, sagt sie. Das liege auch am Wetter: „Wir hatten milde Temperaturen, es war lange trocken, die Menschen können hier länger stehen und schlemmen.“

Anders ist die Stimmung auf dem Schadowplatz. Peter Nixdorf vom Süßwaren-Stand, der zum Restuarant Hauck gehört, findet: „Die Menschen kommen nur und gucken. Wir sind hier sehr versteckt, es sind nur Baustellen um uns herum. Bisher ist es schlechter als 2010.“ Richtig enttäuscht ist Peter Wohlers vom Würstchen-Stand an der Eisbahn: „Der ganze Markt ist zu weit auseinandergezogen, die Leute wissen doch gar nicht, wohin sie sollen“, sagt er.

Die Düsseldorfer Marketing und Tourismus GmbH ist vom Weihnachtszauber jedoch überzeugt. Geschäftsführerin Eva-Maria Illigen-Günther ist „hochzufrieden mit dem bisherigen Verlauf. Die Stimmung bei den Besuchern und den Händlern ist gut, was auf dem gesamten Markt spürbar ist.“ Das liege auch am Wetter, das „nicht zu kalt, aber kalt genug ist, damit der Glühwein oder die Bratwurst richtig schmeckt“, sagt sie.