Der Prinzenpark wächst weiter
Mit einer Schlüsselübergabe an den Axa-Konzern feierte Walter Brune sein neues Immobilienprojekt an der Willstätter Straße.
Düsseldorf. Walter Brune (85) feierte am Montag die Erweiterung seines Prinzenparks. Die linksrheinische Erfolgsgeschichte liegt auf einer Grundstücksfläche von fast 40 000 Quadratmetern zwischen Prinzenallee, Hansaallee und Willstätter Straße.
Dieses Areal wächst weiter. Brune lud jetzt zur Schlüsselübergabe an den Versicherungskonzern Axa, der mit 440 Mitarbeitern eingezogen ist. Der Kommunikationsriese Ericsson hat dort schon seine Deutschlandzentrale und erweitert im Januar den Mietvertrag um weitere Flächen.
Als Brune das Gelände 1996 erstmals inspizierte, war es eine „schäbige Industriebrache, eigentlich eine Ölbrache“, erzählte er beim Festakt. Der Vorbesitzer fabrizierte Autoersatzteile, die er so lange geölt habe, bis das Grundwasser verseucht war.
Brune musste den Boden bis zu sechs Meter tief auskoffern. „Ich zahlte zehn Millionen Mark für die Säuberung des Geländes. Aber ich hatte zugleich den Platz für eine Tiefgarage“, sagte er.
Der Prinzenpark, der dort entstand, wurde zum Vorbild. Er enthielt außer einer Bürofläche von 56 000 Quadratmetern zugleich 188 Wohnungen sowie ein kleines Nahversorgungszentrum mit Restaurant und Bäcker. Der Pfiff lag im Park. Brunes Devise: „Der Mensch verbringt die meiste Zeit seines Lebens am Arbeitsplatz, dort soll er es schön haben.“
Der Investor ließ dicke Bäume ins Erdreich pflanzen und sparte an diesen Stellen die Tiefgarage aus. Zur Freude der Büroangestellten hoppeln unter den Bäumen heute die Kaninchen, während die Enten am Brunnen brüten. Neu war aber zugleich das Prinzip im Wohnungsbau: Viele Familien mit Kindern zogen ein. An diese Klientel hatten andere Immobilienfirmen nicht gedacht.
Für den jetzigen fünften Bauabschnitt mit 6700 Quadratmetern investierte Brune 30 Millionen Euro und ließ eine Bruttogeschossfläche von 13 500 Quadratmetern erstellen. Axa nahm 8750 Quadratmetern ab, Ericsson mietete zu den 8000 weitere 2000 Quadratmeter hinzu. Nun stehen „nur noch“ 10 000 Quadratmeter zur Projektentwicklung frei.
Da in der unmittelbaren Nachbarschaft der Hauptsitz von Vodafone liegen wird, sucht Brune Interessenten, die mit Vodafone zusammenarbeiten. Schon bei der Axa-Versicherung war dies der Fall.
Brune erklärt gern sein Erfolgsrezept: „Es geht hier nicht darum, billig zu bauen, um schnell viel Geld zu verdienen. Wir bauen mit menschlichem Maß, zwischen drei und fünf Geschossen; nur ein Eckhaus hat sieben Etagen. Wir haben aber auch eine eigene Hausverwaltung mit vier bis sechs Hausmeistern, allesamt Handwerker, die den Mietern zur Seite stehen. Architektur und Service gehören zur Lebensqualität.“
Brune hält nichts von jenen Nobelvierteln, die sich gegenüber der Allgemeinheit abschotten: „Ich freue mich, wenn die Leute mit ihrem Hund oder Kinderwagen durch die Höfe spazieren. Die offenen Parkanlagen kommen gut an.“
Nach dem Motto „Wer rastet, der rostet“ entwickelt er trotz seines Alters die nächsten Projekte, erweitert das Airport Trade Center am Flughafen, überplant die letzte Parzelle des Prinzenparks und den Arcadiapark an der Selbecker Straße in Rath. Dort will er 200 dringend benötigte, preiswerte Wohnungen errichten.