Wie der Lessingplatz attraktiver gemacht werden soll
Bezirksvertretung stellt 40 000 Euro für neue Kiosk-Nutzung bereit. Mehr Kunst- und Sportangebote.
Düsseldorf. Noch in diesem Jahr soll die Sanierung des leerstehenden Kiosk-Gebäudes für rund 40 000 Euro beginnen. Das Geld ist von der Bezirksvertretung genehmigt, und auch Ideen über die künftige Nutzung gibt es bereits: Mehrere Gruppen haben ihr Interesse signalisiert, das Büdchen nutzen zu wollen. Kostenloser Gitarren- und Sprachunterricht und Kunstaktionen sind unter anderem geplant. Zudem soll es eine Küche und einen Außenbereich mit Terrasse geben. Auch die Herrichtung der öffentlichen Toilette ist beschlossene Sache und soll demnächst umgesetzt werden — stolze 81 000 Euro kostet das Unterfangen.
„Die Geduld zahlt sich langsam aus“, freut sich Martina Bichler von der Bürgerinitiative Lessingplatz (BILP), die seit 2007 versucht, den Platz vor allem mit Kultur- und Sportangeboten attraktiver zu machen. Vor allem im Dunkeln wird der Platz von vielen gemieden. „Als ich letztens vom Feiern nach Hause kam, lief mir ein Mädchen in die Arme und bat mich, sie durch den Park zu begleiten. Alleine würde sie sich nicht trauen“, erzählt ein Anwohner.
Dass der Platz nachts nach wie vor ein beliebter Treffpunkt der Drogen- und Trinkerszene ist, will Martina Bichler gar nicht bestreiten. „Wir wollen trotzdem versuchen, mit positiven Aktionen das Image des Platzes zu verbessern. Stacheldrahtzäune und Kampfhunde sind der falsche Ansatz.“
Eine dieser positiven Aktionen ist die neu aufgestellte Givebox, die am Samstag bei einem Trödel- und Fahrradfest auf dem Platz eröffnet wurde. Hier können gut erhaltene Dinge unter den Anwohnern verschenkt werden. „Für den Sommer planen wir außerdem eine lange Tafel, an der die Nachbarn zusammen essen können“, verrät Martina Bichler. Auch SPD-Bezirksvertreterin Katja Goldberg-Hammon ist optimistisch: „Was hier nachts passiert, darauf haben wir keinen Einfluss. Wir können aber dabei helfen, Vorurteile der Menschen zu durchbrechen, ihnen die Angst zu nehmen.“ Froh ist sie, dass sich in der Bezirksvertretung beim Thema Lessingplatz alle einig sind: „Der Platz hat es verdient, positiv wahrgenommen zu werden.“