Düsseldorf Wie radfreundlich ist Düsseldorf? - Fahrradfahrer erzählen

Fahrradfahrer erzählen, wie gut oder schlecht sie durch Düsseldorf kommen und wie viel noch zu tun ist.

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Düsseldorf. Düsseldorf ist (noch) keine Fahrradstadt — zu diesem Ergebnis kommen Radler, die die WZ auf der Straße gefragt hat. Neu gebaute Wege kommen zwar gut an, doch es gebe viel zu wenige. Die Hoffnung liegt nun darauf, dass die Tour de France weiteren Schwung bringt.

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Thomas Schulte „Düsseldorf ist keine Fahrradstadt. Es gibt zwar Radwege, aber häufig hakt es bei den Übergängen. Man weiß bei einer Kreuzung oft nicht, wie man auf die andere Seite kommen soll — über die Fußgängerampeln oder quer über die Autospuren hinweg mit dem fließenden Verkehr? An vielen Stellen fehlen auch die roten Markierungen, die auf Radler aufmerksam machen. Bei Baustellen ist es ganz vorbei, es gibt keine Wegeführung. Und auf vorhandenen Radwegen parken oft Autos. Es gibt noch viel zu tun.“

Uta Hövermann „Ich habe gar kein Auto und bin nur mit dem Fahrrad unterwegs. Daher hoffe ich darauf, dass sich durch die Tour de France noch mehr tut in Sachen fahrradfreundlichere Stadt. An vielen anderen Stellen hakt es. Bordsteine beispielsweise sind nicht abgesenkt, manchmal teilt man sich den Weg mit Fußgängern. Mit dem U-Bahn-Bau auf meiner Strecke, von Bilk in die Innenstadt über die Friedrichstraße, ist ein Anfang gemacht mit einem schönen, breiten Radweg. Davon braucht es deutlich mehr.

Gerhard Jäger „Für mich ist die Hauptsache, ich komme irgendwie durch. Dafür suche ich mir immer den besten Weg, je nachdem, wo ich hin muss. Auf der Straße ist es mir oft zu eng und zu gefährlich, Radwege fehlen, dann fahre ich ganz vorsichtig auf dem Bürgersteig; das klappt meistens, die Fußgänger haben Verständnis. Gefährlich wird es manchmal mit den Kurieren, die Essen transportieren. Sie sind meist sehr schnell unterwegs. Man muss einfach aufpassen.

Nadira Friese und Robin Knaup „Die Stadt, aber auch die Autofahrer, sollten viel mehr an die Kinder denken. Ich lasse meine achtjährige Tochter ungern fahren, wenn ich weiß, da wird rücksichtslos durch Tempo-30-Zonen gerast. Manche fahren haarscharf an einem vorbei, lassen noch den Motor heulen. Das ist rücksichtslos. In Unterbilk beispielsweise ist im Wohngebiet nie jemand unterwegs, um das mal zu kontrollieren. Aber man sieht an manchen Stellen, dass die Stadt investiert hat. In der Innenstadt sind die neuen Radwege toll geworden.

Lisa Groß „Ich finde schon, dass Düsseldorf fahrradfreundlich ist. Es gibt viele schöne Radwege überall in der Stadt. Im Gegensatz zum Auto ist man schnell und braucht keinen Parkplatz suchen.

Mit entsprechender Ausstattung geht das bei jedem Wetter, auch im Winter. Beruflich und privat bin ich viel unterwegs, häufig von der Innenstadt bis nach Rath. Man kommt eigentlich überall gut hin, auch auf den Hauptstraßen. Und wenn ich Zeit habe, genieße ich Ausflüge — zum Beispiel nach Kaiserswerth, auf dem Deich.“