Wildparkfest Grafenberg: Der Natur auf der Spur
Gehörn, Geweih oder Schaufel: Beim Wildparkfest haben Profis den Gästen viel über den Wald und seine Bewohner erklärt.
Düsseldorf. Wie alt wird eine Arbeitsbiene und wie heißen die Ohren der Wildschweine? Natur zum Anfassen gab es am Sonntag beim achten Wildparkfest im Grafenberger Wald.
Unter dem Motto „Der Natur auf der Spur“ hatten Mitarbeiter vom Garten- und Forstamt ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet.
Als der Wildpark um zehn Uhr seine Tore öffnet, strömen schon zahlreiche Familien mit ihren Kindern auf das Gelände. Wissbegierig und interessiert zeigen sich die meisten Besucher und freuen sich über viele Gelegenheiten, die reichhaltigen Facetten der Natur zu erleben.
„Das Wildparkfest ist für uns die große Gelegenheit, ein hoch interessiertes und aufgeschlossenes Publikum für das Thema Natur zu erreichen“, sagt Michael Süßer vom Kreisvorstand des BUND in Düsseldorf. In diesem Jahr will der Naturschutzbund die Besucher für Wildbienen sensibilisieren:
So sägen und basteln Kinder und viele Väter Nisthilfen und kleine „Hotels“ für die wichtigen, solitär lebenden Bestäuber aus Bambusstäben, Schilf und Dachpappe. „Wildbienen sind wichtig, meist harmlos und lieben es trocken und warm. Diese Häuschen passen auf jeden Balkon“, erklärt Süßer.
Der zehnjährige Lukas ist mit Bruder Nick und seinen Eltern gekommen und möchte vor allem die 20 Fragen des Quiz’ beantworten. Am Stand des BUND erfährt er, dass Arbeitsbienen etwa 40 Tage leben.
Mit einem beeindruckend großen mobilen Sägewerk präsentiert sich das Stadtforstamt. „Viele Bürger verstehen nicht, dass auch in der Stadt Bäume gefällt werden müssen“, erklärt Förster Klaus Düber den Besuchern. „Wir fällen auch im Wald nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern nur, wenn Bäume zu eng stehen. Wir wollen keine dunklen Nadelbaumwälder, sondern ausreichend Platz für heimische Bäume wie Rotbuche, Eiche, Ahorn und Kirsche.“
Forstwirt Malte Svejda gibt Einblicke zum Thema Geweih, Gehörn und Schaufel: „Das Geweih eines kapitalen Rothirschs kann bis zu neun Kilo wiegen. Beim Rehbock heißt es aber Gehörn und beim Damhirsch Schaufel.“
Neben der ganzen Theorie kommt beim Wildparkfest auch der Spaß nicht zu kurz: Riesenhüpfburg, Schminkstände, Baumklettern, Grillen am Lagerfeuer, Greifvögel und Fledermäuse zum Anfassen und Rehe, die sich trotz des Trubels aus der Deckung wagen und gefüttert werden wollen, sorgen für Freude bei den Besuchern.
„Jeder, der Kinder hat, kennt den Wildpark. Es ist gut, dass der Park auf diese Art für Umwelt- und Naturthemen wirbt. Und wie man sieht, spricht das Konzept vor allem die Kinder sehr an“, sagt Dominik Schulgen. Er ist mit Tochter Amélie (9) gekommen — und die hat gerade vom Förster erfahren, dass die Ohren des Wildschweins „Teller“ genannt werden.