Willkommen in Düsseldorf, Dauerfrost

Am Airport fielen rund 100 Flüge aus. Die Awista streute – doch die sibirische Kälte kommt erst noch.

Düsseldorf. "Es wird richtig kalt." Meteorologe Karl-Heinz Nottrodt vom Wetterdienst sagt Düsseldorf eisige Tage voraus, mit bis zu minus zehn Grad in den Nächten bis zum Wochenende. Mindestens. Am Dienstag soll es zwar auflockern, aber am Mittwochabend zieht ein neues Schneegebiet Richtung Landeshauptstadt. "Und das ist nicht von schlechten Eltern", sagt Nottrodt. Bis zu zehn Zentimeter Neuschnee, eisiger Wind, Schneeverwehungen. Der Winter ist da.

Das hat am Montag auch die Awista zu spüren bekommen: Am frühen Nachmittag wurden die Streustufen eins und zwei ausgerufen. Zuerst wurden die Hauptverkehrsachsen gestreut (1025 Kilometer), danach die größeren Straßen in den Wohngebieten (rund 300 Kilometer). 33 Mitarbeiter waren unterwegs, 88 weitere in Bereitschaft.

Nachdem im vergangenen Winter der Salzvorrat nach anhaltenden Schneefällen zur Neige ging, werden in diesem Jahr 400 Tonnen mehr - insgesamt 2350 Tonnen - Salz vorgehalten. Zudem hat die Awista neue Verträge mit Lieferanten abgeschlossen, die eine Beschaffung von Salznachschub innerhalb von 48 Stunden garantieren.

"Man lernt immer dazu", sagt auch Rheinbahn-Sprecher Eckhard Lander. Gerade in Gerresheim hatte sein Unternehmen im letzten Winter Probleme: Vom Staufenplatz aus schafften die Straßenbahnen es wegen des massiven Schneefalls nicht mehr den Berg hinauf. Jetzt habe man mit der Awista besprochen, dass in einem solchen Fall ein Streufahrzeug direkt vor den Bahnen herfährt. Zudem waren Bahnen schon in der vergangenen Nacht in der ganzen Stadt unterwegs, um zu gewährleisten, dass die Gleise nicht zuschneien - Bestandteil der offiziellen "Winterplanstufe 1".

Größere Auswirkungen hatte der Schnee am Montag am Düsseldorfer Flughafen. Von etwa 17.25 bis 18 Uhr mussten beide Start- und Landebahnen gesperrt werden. Bis 19.15 Uhr konnte der Flugbetrieb nur über eine Piste abgewickelt werden. 45 Landungen und 50 Starts wurden laut Airport-Sprecher Christian Hinkel annulliert. "Das Schneetief hatte sich am Abend genau über Düsseldorf festgesetzt."

Airport-Mitarbeiter des Winterdienstes waren mit insgesamt 16 Spezialfahrzeugen im Einsatz, um die Bahnen von Schnee und Eis zu befreien. Rund 25 Flugzeuge mussten zudem pro Stunde enteist werden.