Für Notfälle in Düsseldorf Unbekannte zerstören Eisleitern an Gewässern

Düsseldorf · Düsseldorf erlebt gerade ein kleines Winterwunder. Manche rodeln zum ersten Mal, andere tauchen im Deichsee im Südpark.

Nahezu jedes Gefälle wurde für eine Abfahrt mit dem Schlitten genutzt, etwa im Hofgarten.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Tief stehende Sonne, eine glitzernde Schneedecke – was Düsseldorf gerade erlebt, grenzt an ein kleines Winterwunder. Abseits der Straßen, in den Parks und Wäldern der Stadt, waren am Donnerstag etliche Spaziergänger, Jogger und Schlittenfahrer unterwegs, um dieses perfekte Winterwetter auszunutzen. Die Bänke in der Sonne waren alle belegt, auf den Schulwegen spielten sich friedliche Schneeballschlachten ab, auf den Eisflächen am Rhein trafen sich Leute, um Schlittschuh zu fahren und Eishockey zu spielen. Für einige war es das erste richtige Schneeerlebnis, etwa für Elias, der am Mittag mit seiner Großtante Nicole in den Zoopark kam. Zum ersten Mal saß der Fünfjährige auf einem Schlitten, ließ sich immer wieder den Hügel hinaufziehen und hatte sichtlich Spaß an dem neuen Winterhobby. An einem anderen Hügel im Zoopark hatten sich Kinder aus der Nachbarschaft schon am Vortag eine Mini-Rampe aus Schnee gebaut, der den Schlitten zu einem kleinen Sprung verhalf. Die Rodler nutzten auch sonst nahezu jedes Gefälle, das sie finden konnten: zum Beispiel rund um die Spielwiese Tetragon in Gerresheim, am Napoleonshügel im Hofgarten oder im kleinen Park an der Velberter Straße in Oberbilk. Eine rasante Abfahrt kann man im Grafenberger Wald nehmen, die Rodelbahn ist sogar auf Stadtkarten eingezeichnet. Die Strecke ist kurvig, teilweise recht eng und besonders steil, führt mitten durch den Wald und garantiert erfahreneren Rodlern besonders viel Freude. Für eine Pause machten einige Schlittenfahrer und Spaziergänger einen Stopp an der Schönen Aussicht, wo einem das verschneite Düsseldorf zu Füßen liegt.

Im Südpark wagte sich sogar jemand ins Eiswasser. Viele Spaziergänger bekamen einen Schrecken: Ein Einsatzwagen der Feuerwehr stand am Deichsee, ein Taucher seilte sich in ein Loch ab und verschwand unter der Eisfläche. Es war aber kein Notfall, im Gegenteil: Die Tauchergruppe der Feuerwehr nutzte das Wetter, um ein paar Übungen unter Wasser zu absolvieren – so hervorragende Bedingungen gibt es offenbar selten. Etwa eine Stunde könne der Taucher es in seinem dicken Neoprenanzug im Eiswasser aushalten. „Nur die ersten fünf Minuten, die sind fies kalt“, sagte ein Kollege von der Feuerwehr. Eisflächen auf Gewässern können bekanntlich gefährlich werden – selbst bei Minusgraden sind sie unberechenbar. Für den Fall, dass eine Person ins Eis einbricht, gibt es Eisleitern in den Düsseldorfer Parks. Die dreieinhalb Meter langen, signalgelb gestrichenen Holzleitern helfen, Menschen aus dem Wasser zu ziehen. Kürzlich wurden jedoch mehrere Leitern zerstört oder auf die Eisfläche geworfen – im Belsenpark, im Zoopark und im IHZ-Park. Die Stadt appelliert, die Eisleitern unbedingt intakt an den Aufstellorten zu lassen. Wer eine beschädigte Leiter entdeckt, wird gebeten, den Standort zu melden, per Mail an gartenamt@duesseldorf.de oder telefonisch unter 0211 8994800.

(csr)