Wird Luisen zur Görres- Dependance?

Politik will Standort Bastionstraße für Schulen erhalten.

Die Stadt legt in Kürze den Bedarfsbeschluss für den Bau eines neuen Gymnasiums an der Völklinger Straße vor. Der soll auch das Votum der Schulkonferenz des Luisen-Gymnasiums enthalten, ob es den von der Stadt angebotenen Umzug in den Neubau vollzieht oder nicht. Das kündigte Schuldezernent Burkhard Hintzsche gestern im Schulausschuss auf Anfrage der CDU an.

Seit Monaten steht die Zukunft des „Luisen“ an der Bastionstraße in Frage. In dem denkmalgeschützten Bau gibt es zu wenig Raum, vor allem angesichts einer anstehenden Umstellung von acht auf neun Jahrgänge: „G9 ist an der Bastionstraße utopisch“, sagte Hintzsche. In den nächsten fünf, sechs Jahren sei zudem eine Gesamtsanierung des Altbaus für 30 Millionen Euro fällig. Und: Bei einer solchen Totalsanierung müsse der Schulbetrieb ohnehin für etwa Jahre ausgelagert werden.

Die Politik ist zwar nicht gegen einen Umzug des Luisen nach Bilk, namentlich CDU und FDP aber möchten trotzdem das Ensemble Bastionstraße für eine weitere Schulnutzung sichern, heißt: Die Stadt soll das lukrative Grundstück nicht verkaufen. „Wir brauchen angesichts steigender Schülerzahlen jeden Quadratmeter Schulraum“, sagte Florian Tussing (CDU). Mirko Rohloff (FDP) brachte die Abendrealsschule ins Gespräch. Und auch das benachbarte Görres mischt schon mit. Es platzt selbst aus allen Nähten und hat angefragt, ob es nach einem Auszug des Luisen deren Sporthalle oder Kunsträume nutzen könnte. Klar freilich ist, dass die Stadt für einen Neubau in Bilk viel Geld benötigt. Insofern äußert sich Hintzsche zu einem Verkauf der Bastionstraße nur vorsichtig: „Das ist nicht unser prioritäres Ziel.“