Düsseldorf Zentraldeponie soll ein letztes Mal wachsen

Die Awista will den Standort Hubbelrath erweitern. Im Jahr 2039 wäre dort dann endgültig Schluss.

Düsseldorf: Zentraldeponie soll ein letztes Mal wachsen
Foto: David Young

Düsseldorf. Die Zentraldeponie Hubbelrath soll für 27 Millionen Euro in südliche Richtung erweitert werden. Derzeit werden erste Vorgespräche im Rathaus geführt. Das offizielle Genehmigungsverfahren soll schon bald starten.

Der „Sandberg“ östlich der A3 ist mit 170 Metern Düsseldorfs höchste Erhebung. Die zweithöchste befindet sich ganz in der Nähe — es ist mit 160 Metern der Müllberg der Hubbelrather Zentraldeponie. Seit 1972 werden dort rund 180 Sorten nicht brennbarer Abfälle gelagert (siehe Info-Kasten). Mehrfach wurde die Deponie schon erweitert, nun plant die Awista als Mehrheitseigner den letzten Lebenszyklus. 2019 dürften die jetzigen Platzkapazitäten erschöpft sein.

Umgesetzt werden soll jetzt die so genannte Süderweiterung mit einem Deponievolumen von 2,6 Millionen Kubikmetern. Das soll weitere 20 Jahre reichen, danach wäre in Hubbelrath (in Ermangelung weiterer Erweiterungsflächen) endgültig Schluss.

Aktuell gibt es erste Vorgespräche im Rathaus. Die Grünen etwa waren schon dran, dort zeigt man sich aufgeschlossen: „Die Pläne klingen überzeugend“, meint Fraktionssprecherin Angela Hebeler. Ein interner Arbeitskreis werde sich die Details aber noch genauer ansehen. Ähnlich sieht das die grüne Umweltexpertin Iris Bellstedt: „Trotz Recycling und Müllvermeidung wird es immer eine Restmenge Abfall geben, die deponiert werden muss. Und dann ist es besser, man macht das hier, anstatt den Müll nach JWD zu fahren und so unnötige Transportwege zu erzeugen.“ Hintergrund: Die nächstgelegenen Alternativ-Deponien befinden sich rund 50 Kilometer entfernt.

Auch FDP-Frau Monika Lehmhaus, Vorsitzende des Wirtschaftsförderungsausschusses, ist grundsätzlich offen für die Erweiterung: „Wenn man große Unternehmen in der Stadt hat, ist es doch logisch, dass der Müll irgendwo hin muss.“ Aus Hubbelrath höre sie, dass es dort keine Beschwerden über die Deponie gäbe: „Da gibt es keinen Dreck, keinen Gestank — und hinterher wird das Gelände ja rekultiviert.“ Freilich werde man sich mit dem Thema auch noch genauer befassen.

Während in Düsseldorf die vorigen Erweiterungen ohne große Debatten akzeptiert wurden, schaut man im benachbarten Erkrath auch mit Sorge auf die Deponie. Ein Grund war, dass an einer von 30 Mess-Stellen um das Areal herum offenbar belastetes, wenn auch nicht gefährliches Sickerwasser festgestellt wurde. Die Awista hat zugesagt, am betroffenen Deponieteil eine Oberflächenabdichtung vorzunehmen, so dass es kein weiteres Sickerwasser mehr geben wird.

Das Genehmigungsverfahren für die Erweiterung soll schon in einigen Wochen in Gang gesetzt werden, parallel dazu ist auch eine Information und Beteiligung der Öffentlichkeit geplant.