Zwei Dachterrassen für das Dreischeibenhaus

Die Familie Schwarz-Schütte und Ali-Reza Momeni stecken 220 Millionen Euro in das Denkmal. Eröffnung ist 2013.

Düsseldorf. Das Dreischeibenhaus sieht Ende des übernächsten Jahres zwar noch genauso aus wie vorher, aber eigentlich ist das Düsseldorfer Wahrzeichen nicht wiederzuerkennen — zumindest, was seinen technischen Zustand angeht.

„Es war für mich bei der Investitionsentscheidung ausschlaggebend, dass das Gebäude energetisch tipptopp wird“, sagt Rolf Schwarz-Schütte.

Dafür sorgt Joachim Faust vom Architekturbüro HPP, dessen Mitbegründer Helmut Hentrich war. Er entwarf das Haus in den 50er Jahren (siehe Info-Kasten). Jetzt soll es so ertüchtigt werden, „dass es wieder 50 Jahre hält“, so Schwarz-Schütte, der für den Entwickler Ali-Reza Momeni (39) ein Glücksfall ist.

Denn die Familie Schwarz-Schütte bringt die Unabhängigkeit des Denkens, den Wagemut und — nach dem Verkauf ihrer Pharmafirma — auch das nötige Kleingeld mit, um das Vorhaben zu schultern. Zwischen 40 und 60 Millionen Euro Eigenkapital dürften ins Projekt fließen. „Wir hätten es auch ohne die Banken gemacht“, sagt Schwarz-Schütte sogar selbstbewusst.

Clou des neuen Dreischeibenhauses werden die beiden Dachterrassen auf den beiden kleineren Scheiben (Etage 22) sein. Sie sind je 330 Quadratmeter groß, wobei die Richtung Hofgarten und Rhein gelegene für den Mieter oben reserviert ist.

Die Düsseldorfer werden von dem Umbau selbst nicht allzuviel mitbekommen. Die Fassade wird an einer Stelle geöffnet, um über einen Außenaufzug altes Material herauszuschaffen. Dort, wo innen unterhalb der Fenster die alten Kästen mit Haustechnik hängen, entsteht nun eine neue Fassade mit 22 Zentimeter dicker Dämmung.

Außen werden zunächst Verschattungen angebracht, dann folgen aufgesetzt neue Scheiben, die oben und unten offen sind. Faust: „Die Menschen können also innen die Fenster öffnen und die Räume natürlich belüften.“ Allein diese Maßnahmen sparen viel Energie und Geld.

„Wir gehen von Nebenkosten aus, die vier bis fünf Euro pro Quadratmeter betragen“, sagt Projektleiter Hanjo Hautz. Es gibt sogar Präsenzmelder in der Decke, die das Licht abschalten, wenn jemand für längere Zeit seinen Arbeitsplatz verlässt.

Die Kaltmiete der geplanten fünf bis sieben Nutzer soll am oberen Ende der Skala liegen: 25 bis 30 Euro pro Quadratmeter. Ein ehrgeiziges Ziel, und nicht umsonst lobt Schwarz-Schütte die zeitlose Architektur und die einmalige Lage in den höchsten Tönen. Natürlich wäre ihm am liebsten, wenn der Tausendfüßler fällt, aber er glaubt so oder so an einen Erfolg.