Dritte Niederlage in Folge 2:4 in Straubing – Blanks Tore reichen der DEG nicht

Straubing/Düsseldorf · Alexander Blank schießt zum ersten Mal in seiner DEL-Karriere zwei Tore in einem Spiel. Seine Reihe hatte auch noch zahlreiche weitere Chancen. Aber wie so oft trifft die DEG zu selten und verliert mit 2:4 in Straubing.

Straubings Stürmer Justin Scott (r.) vor dem Tor von DEG-Goalie Henrik Haukeland.

Foto: Birgit Häfner

Alexander Blank konnte es nicht fassen. Zumindest machte er dieses typische Das-kann-doch-nicht-wahr-sein-Gesicht. Und es war ja wirklich schwer zu verstehen, wie er diese Großchance liegenlassen konnte. Mitte des ersten Drittels stand Blank völlig frei vor Straubings Torhüter Florian Bugl. Bugl lag sogar schon, schaffte es nur noch, seinen linken Arm vor die Torlinie zu schieben, Blank hätte den Puck lediglich darüber heben müssen, aber stattdessen schoss er gegen den Arm. Was ihn auch danach im Pauseninterview bei Magentasport noch beschäftigte. „So eine Chance darf man nicht liegenlassen, muss man reinmachen“, sagte er.

Dass es für die Düsseldorfer EG am Sonntag bei den Straubing Tigers wieder nicht für einen Sieg reichte, lag allerdings keineswegs an Blank. Der Stürmer war gar der beste Mann auf dem Eis, durfte hinterher auf das erstes Zwei-Tore-Spiel seiner Karriere blicken. Insgesamt war seine Reihe mit Drake Rymsha und Bennet Roßmy wieder die auffälligste, allein Roßmy hätte mindestens zwei Tore schießen können. Und dennoch jubelten am Ende mal wieder die Gegner. 4:2 (0:1, 2:1, 2:0) gewannen die Straubinger, für die DEG die dritte Niederlage in Folge. Dabei hatte sie zum dritten Mal in Folge gegen einen Champions-League-Teilnehmer mitgehalten. Aber Mithalten reicht in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) aktuell eben nicht.

Die erste Saisonphase ist damit vorbei. Wegen des Deutschland Cups pausiert die DEL nun für ein paar Tage. Da ist es traditionell an der Zeit für ein Zwischenfazit. Und das fällt aus Düsseldorfer Sicht natürlich extrem bescheiden aus. 15 Spiele, nur drei Siege, letzter Platz. Hinzu kommen die Unruhe im Umfeld und die vielen Verletzten, weswegen die DEG seit Wochen nur mit drei Sturmreihen antreten kann. Die Länderspielpause kommt den Düsseldorfern entsprechend gelegen, wie Abwehrchef Kyle Cumiskey hinterher am TV-Mikrofon sagte. Für Körper und Geist.

Die Laune wäre natürlich deutlich besser gewesen, hätte die DEG zumindest zum Abschluss in Straubing gewonnen. Und das wäre durchaus drin gewesen. Zwar hatten die Straubinger erwartbar mehr vom Spiel, aber es ging mit einem Unentschieden ins letzte Drittel. Insgesamt war das kein Vergleich zum ersten Spieltag, als die Tigers die DEG beim 7:2 komplett auseinandernahmen. Da stand es schon nach 35 Sekunden 1:0, nach 20 Minuten 5:1.

Diesmal war das anders. Diesmal ging sogar die DEG, bei der Tyler Angle als überzähliger Importspieler draußen saß, in Führung. Ein scharfer Handgelenkschuss von Alexander Blank war das in der fünften Minute. Später im ersten Drittel vergab Blank dann die eingangs erwähnte Riesenchance. Da wäre also noch mehr drin gewesen. Wobei auch die Gastgeber ein paar ordentliche Abschlüsse hatten. Doch ihre Tore machten sie erst ab dem zweiten Drittel. Tore übrigens, die der DEG auch wegen der Art und Weise wehtaten: Beim 1:1 durch Tim Brunnhuber (27.) ließen sich die Düsseldorfer von einem langen Pass aushebeln. Das 2:1 nur zwei Minuten später von Danjo Leonhardt fiel durch einen unnötigen Puckverlust. Vor dem 3:2 von Justin Scott – zwischendurch hatte Blank in Überzahl ausgeglichen – Anfang des Schlussabschnitts sprang der Puck unglücklich. Das 4:2 durch Travis St. Denis fiel ins leere Tor.

Nun waren das natürlich nicht die einzigen Chancen der Gastgeber. Obwohl die DEG meist konsequent verteidigte und den Puck regelmäßig kontrolliert hinten raus brachte, hatte sie doch immer wieder Fehler im Programm. Es gab auch mehrere Straubinger Druckphasen. Henrik Haukeland im DEG-Tor musste mehrfach seine ganze Klasse zeigen. Allerdings hatten auch seine Vorderleute ihre Offensivmomente. Vor allem eben die Formation Rymsha-Blank-Roßmy. Auch Justin Richards, Luis Üffing, Jake Pivonka, Paul Postma hätten treffen können.

Das taten sie aber nicht. Die DEG schießt einfach zu selten Tore. Das tat sie auch nicht mehr, als Haukeland für einen sechsten Feldspieler vom Eis ging. Stattdessen trafen die Straubinger zum 4:2 ins leere Tor. So hieß es erneut: Mithalten reicht in der DEL aktuell nicht.