Cologne Watch in Düsseldorf Geldwäsche-Razzia bei Luxusuhren-Händler in den Schadow Arkaden

Düsseldorf · BKA-Beamte und Zollfahnder haben ein Uhrengeschäft durchsucht – dabei handelt es sich mutmaßlich um das „Cologne Watch Center“.

Das „Cologne Watch Center“ an der Schadowstraße.

Foto: Maximilian Nowroth

(now)Der Geschäftsbetrieb im Uhrenladen „Cologne Watch“ an der Schadowstraße läuft in diesen Tagen so, als wäre nichts gewesen – am 9. Oktober aber soll dort Ausnahmezustand geherrscht haben: Zwei voneinander unabhängige Personen aus dem Umfeld berichten, dass schwarz gekleidete Männer mit der Aufschrift „BKA“ auf dem Rücken das Geschäft ab vormittags bis in den Nachmittag hinein durchsucht haben.

Die Staatsanwaltschaft Köln führt Ermittlungen wegen Geldwäsche und Steuerdelikten und hatte schon vor drei Wochen über die Razzia informiert, ohne jedoch den Namen des Unternehmens zu nennen. Die Bild-Zeitung berichtete dann vergangene Woche als Erste darüber, dass das Kölner Unternehmen „Cologne Watch“ betroffen war. Gegenüber unserer Redaktion ließ der Luxusuhren-Händler eine Bitte um Stellungnahme unbeantwortet.

In einem Bericht der Staatsanwaltschaft Köln heißt es unter der Überschrift „Durchsuchungen und Festnahme wegen Geldwäsche mit Luxusuhren“: Beamte des Bundeskriminalamtes (BKA) und Essener Zollfahnder haben am 9. Oktober in Köln und Düsseldorf vier Wohnungen und sechs Geschäftsräume durchsucht. Auf Nachfrage schreibt eine Sprecherin, dass bei der Aktion „Bargeld in Höhe von rund 350 000 Euro gesichert“ wurde. Außerdem stellten die Ermittler ein Luxusfahrzeug, Gold, teure Uhren und drei Gewehre sowie eine Pistole und einen Revolver sicher.

Insgesamt werden fünf Männer im Alter zwischen 25 und 51 Jahren beschuldigt, „seit mindestens 2020 über von ihnen in Köln und Düsseldorf betriebenen Handel mit hochwertigen Luxusuhren Gelder aus Rauschgiftgeschäften einer deutschlandweit operierenden kriminellen Gruppierung gewaschen zu haben“. Konkret sollen sie das Drogengeld der Mafia als „Zahlungsmittel für hochpreisige Uhren entgegengenommen haben“.

Im Zuge der Ermittlungen wurde schon am 7. Oktober ein 48-Jähriger am Flughafen Köln/Bonn festgenommen. Der dringende Tatverdacht laut Staatsanwaltschaft: besonders schwere Steuerhinterziehung und gewerbsmäßige Steuerhehlerei. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Die Bild-Zeitung berichtet, dass der inhaftierte 48-Jährige der Inhaber von „Cologne Watch“ sein soll. Sein Strafverteidiger ließ eine Anfrage unserer Redaktion unbeantwortet. Zwei weitere Führungskräfte des Unternehmens sind ebenfalls mutmaßlich beschuldigt. Demgegenüber sieht auf den Youtube- und Instagram-Kanälen des Händlers alles wie immer aus. Der 36-jährige Geschäftsführer, ein Gesicht des Unternehmens, zeigte sich in der Woche nach der Razzia bei einem Fußballturnier.

Das Geschäft von „Cologne Watch“ in Düsseldorf hat vor mehr als fünf Jahren an der Schadowstraße 11 eröffnet, am Ausgang des Einkaufszentrums Schadow Arkaden. Die Mitarbeiter kümmern sich dort ganz normal weiter um das Kerngeschäft: den An- und Verkauf von Luxusuhren. Im Schaufenster liegen Modelle von Herstellern wie Rolex, Audemars Piguet und Patek Philippe. Die wertvollste verfügbare Uhr kostet laut Internetseite rund 400 000 Euro.