Auswertung des Deutschen Wetterdienstes NRW ist auf Platz zwei der wärmsten Winter in Deutschland

Offenbach · Der Winter in NRW war dieses Jahr wieder zu warm. Im bundesweiten Vergleich war es durchschnittlich nur in einem anderen Bundesland wärmer.

 NRW zählt zu den wärmsten Bundesländern im Winter 2020/2021.

NRW zählt zu den wärmsten Bundesländern im Winter 2020/2021.

Foto: dpa/Martin Gerten

Nordrhein-Westfalen war im Länderranking mit einer Mitteltemperatur von knapp 3,3 °C das zweitwärmste Bundesland Deutschlands. Nur im Saarland war es minimal wärmer. Das geht aus Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hervor. Mit abgerundet 220 l/m² gehört NRW außerdem zu den Gebieten, in denen es im vergangenen Winter am meisten geregnet hat. An einer Luftmassengrenze entwickelten sich am 7. und 8. Februar besonders im Norden und Osten sehr kräftige Schneefälle; Bielefeld-Deppendorf meldete hierbei 43 cm. Die Sonne zeigte sich hier annähernd 160 Stunden.

Zehn Winter in Folge ist es zu warm

Insgesamt war der Winter in Deutschland wieder zu warm. Das Klimaarchiv des Deutschen Wetterdienstes zeigt: Es war hierzulande der zehnte zu warme Winter in Folge. Zahlreiche Sturmtiefs, die über Nordeuropa ostwärts zogen, brachten im Dezember und Januar sehr feuchte, oft nasskalte Luftmassen. Das führte im Dezember vor allem in den Alpen, ab Januar häufig auch in den Mittelgebirgen, zu herrlichem Winterwetter.

Mit 1,8 Grad Celsius (°C) lag der Temperaturdurchschnitt im Winter 2020/21 um 1,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung immer noch +0,4 Grad. Im Dezember und Januar wechselten sehr milde und nasskalte Witterungsabschnitte häufig einander ab.

Viel Schnee und Frost im Februar

Anfang Februar stellten sich den nordeuropäischen Sturmtiefs Hochdruckgebiete in den Weg. Über Mitteleuropa bildete sich eine Luftmassengrenze, die kalte Luft aus dem Norden von milder im Süden trennte und nur langsam südwärts vorankam. An ihrem Übergangsbereich traten ungewöhnlich starke Schneefälle mit gebietsweise enormen Schneeverwehungen auf. Klare Nächte führten dort zu sehr strengen Frösten.

Ab Mitte Februar gab es landesweit schon frühlingshafte Temperaturen. Das meldet der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen. In Deutschland stieg das Thermometer an 6 Tagen in Folge auf über 20 °C. Seit Messbeginn 1881 hatte es dies in einem Winter maximal nur 3 Tage am Stück gegeben, wie zuletzt im Februar 2019.

Sonne zeigt sich am wenigsten im Sauerland

Mit über 175 Stunden überschritt die Sonnenscheindauer im Winter 2020/2021 ihr Soll von 153 Stunden (Periode 1961 bis 1990) deutlich. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 lag sie geringfügig über dem Klimawert von 170 Stunden. Am meisten zeigte sich die Sonne am Alpenrand mit bis zu 285 Stunden, am wenigsten im äußersten Norden, dem Taunus sowie dem Sauerland mit teils weniger als 125 Stunden.

(red)