Viele Flüge in Düsseldorf fallen aus Drei Viertel des Flugverkehrs durch Streik lahmgelegt

Düsseldorf · Nur ein kleiner Teil der geplanten 330 Flugbewegungen konnten gestern am Düsseldorfer Flughafen stattfinden. Das große Chaos blieb jedoch aus.

Auch am Düsseldorfer Flughafen wurde gestreikt und viele Flüge wurden annulliert.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

(ctri) Um neun Uhr morgens ist es ruhig am Düsseldorfer Flughafen, aber nicht ganz menschenleer. Obwohl der Warnstreik der Gewerkschaft Verdi den öffentlichen Dienst vielerorts in NRW am Montag lahmgelegt hat, können am größten Flughafen des Landes immerhin knapp ein Viertel der geplanten Flugbewegungen erfolgen.

Im Notbetrieb startet etwa alle 45 Minuten ein Flieger von den Düsseldorfer Rollfeldern, so wie der von Tom (21) und Sebastian (20) nach Lissabon. „Uns wurde glücklicherweise gestern schon mitgeteilt, dass unser Flugzeug abheben wird. Wir sind trotzdem früher angereist“, sagt Tom, der mit insgesamt 15 Hochschul-Kommilitonen auf eine gemeinsame Kursreise geht.

Weniger Glück hatten Osman Moro und seine Freundin Priscar. Ihr Flug nach Amsterdam, von wo die beiden weiter zu einem Familienbesuch nach Ghana wollten, wurde annulliert. Minutenlang telefoniert Osman Moro zwischen der Airline KLM und dem Online-Portal Opodo hin und her, über welches sie die Reise gebucht hatten. „Wir haben dennoch gehofft, dass wir abfliegen können. Was sollen wir auch sonst machen? Jetzt fühlen wir uns ein bisschen hilflos“, sagt Moro, der zwar Verständnis für die Streikenden hat, sich aber auch über den fehlenden Plan B der Airlines ärgert: „Wir hoffen, einen Ersatz für morgen oder übermorgen zu kriegen. Sonst lohnt sich die Reise für uns gar nicht mehr. Wir haben nicht so viele Urlaubstage nehmen können.“

Keine Probleme an der Gepäckausgabe am Flughafen

Immer wieder sieht man kleine Gruppen von streikenden Mitarbeitern in grüner Verdi-Warnweste durch den Flughafen laufen. Ab und zu schrillen Trillerpeifen durch die Terminals. Dennoch hat es der Flughafen geschafft, einen der drei Flugsteige für Ankunft und Abflug zu öffnen. Im Gegensatz zum Flughafen Köln/Bonn, wo an diesem Tag nur jeweils ein An- und Abflug planmäßig stattfinden konnte.

Die Gepäckausgabe der wenigen ankommenden Flugzeuge läuft an diesem Tag immerhin reibungslos. „Unsere Koffer sind relativ schnell gekommen. Das hat uns selbst überrascht“, sagt Martina Schmolke, die mit ihrer Freundin gerade aus dem Karibik-Urlaub zurückkehrt war. Ihre Airline Condor hatte den beiden Reiserückkehrerinnen schon am Vorabend ihrer Ankunft versichert, dass ihre Reise wie geplant in der Landeshauptstadt zu Ende gehen kann. „Wir haben Glück gehabt.“