Ärger über fehlende Radwege in Mettmann Grüne fordern Überarbeitung der Planung für den Düsselring

Mettmann · Noch bevor die Vorlage unter Punkt 11 der gemeinsamen Sitzung von Planungsausschuss und Mobilitätsausschuss aufgerufen wird, sorgen die Verwaltungsvorschläge für Ärger. Nun haben sich die Grünen eingeschaltet.

Die Hubertusstraße wird Teil der Baustelle Düsselring.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(dne) Die Grünen haben die geharnischte Kritik der Fahrradlobby ADFC an den Planungsvarianten für die Sanierung des Düsselrings sofort aufgegriffen. Der ADFC hatte deutlich gemacht, dass zwei von drei Vorschlägen überhaupt keine Radwege vorsehen, ein weiterer lediglich Radfahrschutzstreifen mit gestrichelter Linie in Aussicht stelle. Das reicht auch den Grünen nicht. Sie fordern die Überarbeitung der Pläne. Da das vermutlich nicht innerhalb von wenigen Stunden zu schaffen ist, müsste der Düsselring von der Tagesordnung der gemeinsamen Sitzung von Planungsausschuss und Mobilitätsausschuss am Mittwoch genommen werden.

„Eine Planung für die nächsten 50 Jahre ohne sichere Radverkehrsführung ist schlichtweg unzumutbar“, erklärt Rebecca Türkis, Fraktionssprecherin. „Der Düsselring wird in Zukunft noch mehr als bisher von Rad fahrenden Kindern und Jugendlichen benutzt werden, wenn erst die Gesamtschule ;Auf dem Pfennig‘ an den Start geht. Wir fordern die Überarbeitung der Variante 2 mit zusätzlichen Klimaanpassungsmaßnahmen.“ Zudem kritisieren die Grünen die Sitzungsunterlagen als unvollständig. Sie zeigten lediglich den nördlichen und mittleren Teil des Düsselrings. Der letzte Streckenabschnitt fehle komplett. Zudem bleibe offen, welche Ergebnisse die Bürgerbeteiligung am 4. Juli 2024 hervorgebracht habe – und wie diese in die Planungen eingeflossen seien.

Nils Lessing, Fraktionssprecher ergänzt: „Die vorliegende Planung ist noch nicht geeignet, eine fundierte Entscheidung zu treffen. Lediglich Variante 2 beinhaltet einen Radfahrschutzstreifen (gestrichelte Linie), was aber nur eine Minimallösung darstellt. Die Straße ist breit genug für einen richtigen Radfahrstreifen (durchgezogene Linie) oder sogar eine echte Trennung der Verkehre. Auch könnten in der Variante 2 sicher mehr Kfz-Stellplätze erhalten werden als von der Verwaltung dargestellt.“ Um den Düsselring zukunftsfähig zu gestalten, fordern die Grünen, dass die Planung komplett überarbeitet wird.

Zuvor hatte sich der Ortsvorsitzende der ADFC, Jens Reiter, zu Wort gemeldet (wir berichteten): „Mit Entsetzen müssen wir feststellen, dass unsere Minimalforderung von Schutzstreifen nur in einer der drei Varianten auftaucht. Zwei Varianten sehen überhaupt keine Radverkehrsanlagen und -führungen vor. Und dann ist dort noch zu lesen, dass die Dezernatsleitung ihre Empfehlung für eine der beiden Letzteren ausspricht. Ein klares No-Go. Das geht gar nicht.“

Da der Düsselring in diesem Jahr das einzige größere Straßenbauprojekt bleiben soll, hat der ADFC eine hohe Erwartungshaltung an die Sanierung. „Sollte der Düsselring nun ohne Radführungen neugestaltet werden, kann Mettmann sein Radverkehrskonzept sofort beerdigen“, sagt Jens Reiter.