43 ehrenamtliche Begleiter Die Hospizarbeit hat sich in Leichlingen etabliert

Leichlingen. · Vor 20 Jahren gründete Ute Schmidt einen Hospizverein.

Christine Schwung und Inka Stirl (v. l.) sind als Koordinatorinnen beim ökumenischen Hospizdienst fest angestellt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Inzwischen ist das Leichlinger Hospiz räumlich da angekommen, wo es immer hinwollte: mitten in der Stadt und damit mitten im Leben. Der Umzug an die Brückenstraße hat bewirkt, dass manchmal Personen hereinkommen, denen etwas auf der Seele liegt, erzählt Christine Schwung. Sie hat vor fünf Jahren Renate Hupertz als hauptamtliche Koordinatorin beim ökumenischen Hospizdienst abgelöst.

Und schon nach wenigen Monaten zeigte sich, dass sie die gestiegene Nachfrage nicht mehr alleine bewältigen konnte. Der Trägerverein stockte das Stundenkontingent auf, und Inka Stirl wurde als zweite Koordinatorin eingestellt. Die Sterbebegleitung leisten 43 entsprechend ausgebildete Mitarbeiter auf freiwilliger Basis.

Neben administrativen Aufgaben leisten beide Beratungsarbeit. „Viele kommen auch mit Fragen zur Patientenverfügung oder konkret zur Unterstützung“, sagt Schwung. Da verweist sie an die entsprechenden Netzwerkkontakte, die inzwischen sehr gut miteinander arbeiten – immer zum Wohl der Sterbenden und ihrer oft überforderten Angehörigen. Die Palliative Versorgung ist heute über die Diakoniestation unter dem Dach des APZ Leverkusen sichergestellt. Dort informieren sich Ärzte, Apotheken, Pflegekräfte und auch der Hospizdienst gegenseitig über den aktuellen Bedarf der Patienten.

Der Gründerin begegnete
man in Leichlingen mit Skepsis

Davon konnte Ute Schmidt nur träumen, als sie vor 20 Jahren die Gründung des Hospizvereins auf breiter ökumenischer Basis (neben evangelischer und katholischer Kirche auch die drei Freikirchlichen Gemeinden Kreuzkirche, Kuhle und Weltersbach) auf die Schiene setzte. Da arbeitete noch jeder für sich. Ein ambulantes Hospiz wie in den Nachbarstädten gab es nicht in Leichlingen, wo man Ute Schmidt zunächst mit sehr viel Skepsis begegnete. Ute Schmidt blieb hartnäckig und überzeugte schließlich die christlichen Gemeinden, gemeinsam Träger des Ökumenischen Hospizdienstes (Ausschuss-Vorsitzender ist heute Rolf Müller) zu werden, ein Büro einzurichten und Renate Hupertz als Koordinatorin anzustellen. Abrechnungsmöglichkeiten über die Krankenkasse gab es für Sterbebegleitung noch nicht, inzwischen finanzieren diese teilweise die Arbeit.

Mit sechs Ehrenamtlichen hat alles angefangen. Es liege einfach Segen auf der Arbeit, versichert Schmidt. „Die Mitarbeitenden haben bei uns oberste Priorität“, sagt Christine Schwung. Deswegen werden sie nicht nur gut auf den schweren Dienst vorbereitet, sondern regelmäßig durch Supervision und Fortbildung begleitet.

Gut angenommen wird das Trauercafé jeweils am zweiten Mittwochnachmittag im Monat und inzwischen der monatliche Kochtreff „Trauerkloß und Ulknudel“. Alle Leistungen sind kostenfrei. Die Einrichtung ist auf Spenden angewiesen.