Jeden Dienstag gibt es neue Aufgaben Kirche bietet Bastelmaterial an
Ölberg. · Die Gemeinde bietet in diesem Jahr ein etwas anderes Ferienprogramm: Jeden Dienstag gibt es neues Material, das zuhause ausgearbeitet werden kann.
Annette Preuß steht am Eingang der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde auf dem Ölberg und begrüßt die Kinder, die sich Material für die Aufgaben aus dem Kinder-Sommer holen, freundlich. Preuß ist eine von zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeitern und arbeitet bereits seit 30 Jahren in der Gemeinde mit Kindern. Doch dieses Jahr ist alles anders – natürlich wegen Corona. Jetzt muss auf Abstände geachtet werden, weshalb ein direktes Programm vor Ort nicht möglich ist. Stattdessen gibt es jede Woche unter dem Motto „Du bist einmalig“ neue Informationen und neues Material für Aufgaben, die die Kinder dann zu Hause bearbeiten können. Noch bis 4. August gibt es im Hof neue Aufgaben.
Organisiert hat die Aktion ein Team unter der Leitung der hauptamtlichen Mitarbeiterin Helene Lepp. Sie sagt: „Ziel ist es, den Kindern den Glauben vorzustellen, nicht sie zu beeinflussen. Nur was man nicht kennt, macht Angst“, ergänzt Preuß. Der elfjährige Jonas hat jedenfalls eine Menge Spaß, wie er berichtet. Er nimmt schon länger am Programm teil und kommt immer wieder gerne. „Meine Eltern haben mir bei der Rallye letzte Woche geholfen, das hat viel Spaß gemacht.“ Und Jose Daniel (8) ist ganz begeistert vom Papierflieger, den ihn sein Vater gebastelt hat.
Die Aktionswochen der Gemeinden gibt es bereits seit zehn Jahren, in den vergangenen fünf Jahren in Form eines Zirkus. Das sei unter Corona-Bedingungen nicht möglich. Deshalb hat man das Angebot umgestellt. „Durch das Abholen der Materialien auf dem Hof, können wir die Abstände gut wahren“, sagt Preuß. Wie gut die Kinder die Regeln annehmen und befolgen, hänge immer davon ab, wie mit der Situation in den jeweiligen Familien umgegangen werde, so Preuß. „Einige Kinder sind sehr verunsichert. Trotzdem kommen die meisten Kinder öfter“, berichtet die ehrenamtliche Mitarbeiterin.
In Vor-Corona-Zeiten gab es zudem im Frühjahr und Herbst eine sogenannte Kinder-Oase mit Einheiten von je 30 Minuten für freies Spiel, Singen und Filmbesprechungen. Auch einen Gesprächskreis habe es gegeben. Ziel sei es immer, Präsenz für die Kinder am Ölberg zu zeigen. Für die Eltern habe es bei solchen Angeboten auch immer ein Elterncafé gegeben. Während die Kinder spielten, konnten die Erwachsenen so Kontakte knüpfen. „Wir sind seit Jahrzehnten aktiv in der Arbeit mit Kindern tätig. Die Gemeinde ist inzwischen gut vernetzt.“ Damit der Kontakt zu den Gemeindemitgliedern in Corona-Zeiten nicht verloren geht, werden bereits seit März alle Gottesdienste gestreamt und ins Internet gestellt. Auf Präsenzveranstaltungen wolle man erst einmal noch verzichten. „Wir wollen kein Risiko eingehen und hoffen, dass die Situation bald wieder besser wird“, sagt Preuß.