46-jähriger Krefelderin droht die Zwangseinweisung

Gericht verhandelt über 46-Jährige. Die soll mehrfach gewalttätig geworden sein und könnte nun in die Psychiatrie kommen.

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Krefeld. Alles begann, als sie Ende des Jahres 2004 ihren acht Monate alten Sohn für zwei Tage in der Wohnung allein zurückließ und das Kind nur durch einen Zufall gerettet wurde. Damals hätte sie einen Kreislaufschock gehabt, so versuchte die heute 46-jährige Krefelderin Kerstin B. ihren damaligen Zustand zu erklären. Das sehen die Ärzte jedoch anders. Da die gelernte Buchhändlerin und Pädagogin laut Gutachten bis heute unter einer paranoiden halluzinatorischen Psychose leide, soll nun das Landgericht Krefeld entscheiden, ob ihre Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik anzuordnen ist. Die Frau, der seinerzeit das Sorgerecht für ihren Sohn entzogen wurde, ist seitdem mehrfach durch aggressives und unkontrolliertes Verhalten in der Öffentlichkeit und gegen Verwandte aufgefallen.

So habe sie immer wieder versucht, ihren inzwischen neunjährigen Sohn bei der Pflegefamilie oder in der Schule abzuholen und den Schulhausmeister angegriffen. Nach einem Ladendiebstahl habe sie zudem massiven Widerstand geleistet und eine Polizistin attackiert.

Dazu erklärte sie dem Richter, dass diese Polizistin bedrohlich gewesen sei. Die Beamtin sei sehr groß und übergewichtig, außerdem habe sie Perücke und farbige Kontaktlinsen getragen. Aber sie würde nie jemanden verletzen, das sei nicht ihr Wesen, beteuerte sie.

Im April diesen Jahres schließlich fiel sie dann mit einem ungültigen Ticket in einem Regionalzug von Krefeld nach Münster auf. Als sie daraufhin den Kontrolleur angriff, wurde sie in Münster der Bundespolizei übergeben und leistete auch dort massiven Widerstand. Danach wurde sie übergangsweise in eine psychiatrische Klinik in Essen eingewiesen. Ob dies nun dauerhaft der Fall sein soll, wird das Gericht im Januar nach weiteren Zeugenaussagen und Gutachten entscheiden.