Gericht 47-Jähriger missbrauchte seine kleine Tochter jahrelang
Der Krefelder muss für vier Jahre hinter Gitter. Als alleinerziehender Vater verging er sich an der heute 15-Jährigen in 84 Fällen.
Krefeld. Für vier Jahre muss ein 47-jähriger Krefelder ins Gefängnis. Er hatte sich über zwei Jahre insgesamt 84 Mal an seiner kleinen Tochter vergangen.
So entschied am Donnerstag die 1. Große Strafkammer am Landgericht. Der Mann hatte die Taten, die er von Mitte 2007 bis Ende März 2010 begangen hatte, größtenteils eingeräumt. Dabei konnte er wortreich die Begleitumstände schildern und wie sein Zusammenleben als alleinerziehender Vater mit seiner Tochter war.
Als es um die Übergriffe selbst ging, wurde er allerdings wortkarg. Nur mit Mühe und vielen Rückfragen durch das Gericht brachte er die Geschehnisse, die sich in seiner Wohnung abgespielt haben, hervor.
Seine Tochter war zu Beginn des Missbrauchs sieben Jahre alt. Im Durchschnitt sei es alle zehn Tage zu sexuellen Handlungen in unterschiedlicher Intensität gekommen. Die Kammer verurteilte den Mann wegen insgesamt 25 Fällen von schwerem sexuellem Missbrauch von Kindern, darunter fallen Vergewaltigungen, und wegen 59 Fällen von sexuellem Missbrauch von Kindern, darunter fallen weitere Missbrauchshandlungen. Alle Verbrechen jeweils in Tateinheit mit sexuellem Missbrauch von Schutzbefohlenen.
Im März 2010 endete der Missbrauch nur deswegen, weil das Jugendamt ihm seine Tochter wegnahm. Damals waren die Vorwürfe aber noch unbekannt. Das Mädchen kam ins Heim, weil es immer häufiger krank war und auch die Wohnung des Angeklagten in einem desolaten Zustand gewesen sei.
Erst im November 2014 habe sich das Mädchen ihren Erzieherinnen und kurz darauf auch ihrer Mutter anvertraut. Über Facebook habe sie ihrem Vater geschrieben, dass sie nicht vergessen habe, was er ihr angetan hat.
Der Angeklagte schilderte, dass sein Bruder ihm gedroht habe, wenn er sich nicht selbst anzeige, würde er ihn zur Polizei schleifen. Auch hätten ihn selbst starke Schuldgefühle geplagt, also sei er zur Polizei gegangen und habe die Vorwürfe dort zugegeben. In seiner Kindheit sei er selbst von seinem Vater sexuell missbraucht worden. Wieso er dies auch seinem eigenen Kind angetan hat, dazu machte er keine Angaben.
Eine Erzieherin sagte vor Gericht aus, dass die heute 15-Jährige noch immer unter Panikattacken und Schlafstörungen leide.