Krefeld. Müssen die insgesamt 13 Eigentümer, die sich im Raum Mettmann gegen den Bau der Bayer-Pipeline auf ihrem Grundstück wehren, die Arbeiter auf ihr Areal lassen? Mit dieser Frage des so genannten Besitzeinweisungsverfahrens beschäftigt sich derzeit die Bezirksregierung (BR). Diese Entscheidung verzögert sich noch bis voraussichtlich Mitte kommender Woche, wie BR-Sprecher Hans-Peter Schröder erläutert. "Die juristische Prüfung ist noch nicht abgeschlossen."
Vor zwei Wochen hatte es ein Gespräch zwischen Gegnern und BR gegeben - ohne Ergebnis. Im Kreis Mettmann gibt es massive Bedenken wegen der Sicherheit der Kohlenmonoxid-Leitung.
Ungeachtet dieses Vorgangs baut Bayer derzeit überall weiter dort, wo bereits Wegerecht besteht, wie Sprecherin Kerstin Nacken bestätigt. Dem Unternehmen sei ohnehin kein Termin genannt worden, wann das Besitzeinweisungsverfahren entschieden sein wird.
Nacken betont, dass auch mit dem Bau auf den umstrittenen Grundstücken diese nicht gleichzeitig enteignet seien. Vielmehr werde man die Areale nach dem Bau wieder herrichten.
Parallel läuft derzeit eine Bauvoranfrage im Hinblick auf eine veränderte Trassenführung im Duisburger Süden.
Da Bayer mit der Firma Wingas, die eine Erdgasleitung baut, Arbeiten, Trasse und Termine abstimmen möchte, soll auch die CO-Leitung nun doch südlich der B 288 verlaufen. Wegen eines dort verlaufenden Wasserschutzgebietes hatte die BR ursprünglich eine nördliche Variante bevorzugt.
Doch inzwischen habe Bayer ein dreistufiges Leck-Erkennungssystem eingeführt, wie Nacken erklärt, das auch schleichende Leckagen erkennen könne und somit womöglich einen Bau südlich der B 288 erlaube.