Einblicke in das Innere des Wahrzeichens
Wegen des frostigen Wetters verzögern sich die Arbeiten an den beiden Balustraden.
Krefeld. In der Kuppel von St. Dionysius steht eine vollkommen verrostete Leiter. „Dieses Relikt werden wir zur Erinnerung behalten“, sagt Architekt Thomas Petermann lachend. „Denn es verdeutlicht den Kontrast zwischen Alt und Neu ziemlich gut.“
Es riecht nach Holz hier oben auf dem Turm der Innenstadt-Kirche, die Stahlkonstruktion glänzt wie frisch poliert, und eine Spindeltreppe führt hoch in die Spitze. Dieser Teil von St. Dionysius ist ein modernes Ingenieurbauwerk. Vor etwa sechs Jahren sah das allerdings noch ganz anders aus.
„Als wir nach dem Sturm das erste Mal hier waren, bot sich uns ein katastrophales Bild“, erinnert sich Michael Scholz, als Architekt zuständig für den Fachbereich Kirchbau und Denkmalpflege im Bistum Aachen. „Das Kupfer der Kuppel hatte sich in den Stahl des Dachstuhls gefressen. Es war höchste Zeit, dass hier etwas passiert.“ In Zukunft soll ein regelmäßiger Wartungsdienst Schäden so früh wie möglich aufdecken.
Eine Etage tiefer befindet sich die Turmkammer. Seitdem die Gerüst-Zwischenebenen abgebaut sind, offenbart sich dem Betrachter deren imposante Größe. Zehn Meter hoch ist die Kammer, die Fenster messen 4,80 Meter.
„Früher hat es hier hereingeregnet, manchmal bis runter in den Glockenstuhl“, sagt Karl-Heinz Petermann. Der Architekt hat viel Erfahrung mit Sakralbauten und stand deshalb seinem Sohn während der Planungen und einzelnen Bauabschnitte beratend zur Seite. „Damit das nicht wieder passiert, haben wir die Fenster mit Blenden aus Holz verschlossen.“
Vater und Sohn sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Bauarbeiten. „Wir haben den Zeit- und den Kostenplan eingehalten“, berichtet Thomas Petermann. Kuppel und Spitze sind mittlerweile fertig verziert. Bis das Gerüst abgebaut werden kann, dauert es aber noch eine Weile.
„Damit wir mit der Sanierung der oberen und unteren Balustrade weitermachen können, muss der Frost aus dem Mauerwerk verschwinden.“ Das passiert aber erst bei Außentemperaturen von rund fünf Grad Celsius. „Dann brauchen wir noch rund drei Wochen pro Balustrade.“
Deshalb wird es in diesem Jahr auch nichts mehr mit der Beleuchtung des Wahrzeichens. „Die Krefelder müssen sich leider mit der einsamen Laterne oben in der Spitze begnügen“, sagt der Architekt. „Wir diskutieren noch verschiedene Möglichkeiten mit den Denkmalschützern.“ Besonders bedacht sei man darauf, dass sich die Beleuchtung in das Lichtkonzept des Fachbereichs Marketing eingliedere.