OB-Wahl Frank Meyer wird neuer Oberbürgermeister von Krefeld

Frank Meyer (SPD) ist mit deutlichem Vorsprung zum Oberbürgermeister von Krefeld gewählt worden.

Der neue Krefelder Oberbürgermeister Frank Meyer (l.) zusammen mit Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin von NRW, in der SPD-Zentrale am Südwall.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Hier können Sie unseren Live-Ticker zur OB-Stichwahl in Krefeld nachlesen. Mehr Hintergründe und Meinungen können Sie am Montag in der gedruckten WZ lesen. Oder schon ab 22 Uhr im E-Paper.

16.30 Uhr: Bei bestem Wahl-Wetter haben bis 16 Uhr 32,56 Prozent von über 182 000 wahlberechtigten Krefeldern ihre Stimme abgegeben. Zum Vergleich: Bei der ersten OB-Wahlrunde am 13. September waren es zum gleichen Zeitpunkt 31,86 Prozent.

OB-Wahl in Krefeld: Frank Meyer (SPD) im Freudentaumel
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OB-Wahl in Krefeld: Frank Meyer (SPD) im Freudentaumel

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17 Uhr: Eine Stunde sind die Wahllokale in Krefeld noch geöffnet. Hans-Jürgen Neuhausen von der Wahlzentrale erzählt, dass es am Tag der Wahl noch viel Klärungsbedarf gab: "Die Telefone haben bei uns pausenlos geklingelt."

Wähler seien zum Beispiel auf der Suche nach dem richtigen Wahllokal gewesen oder hätten erfragt, welches Schreiben mitgebracht werden muss. Das könnte auch an dem Prozedere der Stichwahl liegen. Erst hatte es Irritationen gegeben, da Briefwahlunterlagen fälschlicherweise doppelt verschickt worden sind. Auch ein erneutes Inforamationsschreiben zur Wahl wurde stark kritisiert.

18 Uhr: Jetzt geht das große Zählen los. Die Wahllokale sind geschlossen und Stimmzettel aus 183 Krefelder Stimmbezirken müssen ausgewertet werden. Mit dem vorläufigen Endergebnis rechnet Hans-Jürgen Neuhausen aus der Wahlzentrale gegen 20 Uhr.

18.14 Uhr: Bei der SPD ist die Stimmung verhalten optimistisch. Frank Meyer (SPD) ist seit 17 Uhr im SPD Parteibüro im Josef-Hellenbrock-Haus am Südwall. Dort haben sich rund 150 bis 200 seiner Anhänger versammelt und die Räumlichkeiten sind in den Parteifarben geschmückt. Die Stimmung ist verhalten optimistisch. Diskutiert wird die Frage, ob das gute Ergebnis am 13. September nicht zu gut gewesen ist. Man fürchtet, dass viele Bürger wegen dem großen Vorsprung Meyers nicht zur Stichwahl gegangen sind.

Erste Gespräche über die OB-Wahlen 2009 werden geführt. Der damalige SPD-Kandidat, Ulrich Hahnen, hatte lange Zeit die Nase vorne gehabt, letztlich hatten aber 406 Stimmen für einen Sieg gegen Gregor Kathstede gefehlt.

18.20 Uhr: Peter Vermeulen (CDU) ist in der Parteizentrale der CDU, weil seine Helfer und Unterstützer es verdient hätten, die Wahl gemeinsam zu verfolgen.Vermeulen ist ganz entspannt, wie "die ganze Zeit schon." "Als Führungskraft lernt man, einen kühlen Kopf zu bewahren", sagt er.

Partei-Chef Marc Blondin fühle sich besser und er sei entspannter als vor zwei Wochen: "Weil wir alles getan haben."

18.30 Uhr: Gegen 18.30 Uhr gibt es den ersten großen Beifall im Pateibüro der SPD. Nach 70 von 183 ausgezählten Stimmbezirken liegt Meyer ganz vorne. Ulrich Hahnen, dem damals 406 Stimmen gegen Gregor Kathstede gefehlt haben, ist optimistisch. „Das sieht sehr gut aus“, sagt er. Er glaubt, dass Meyer im Endergebnis vorne liegt; und er freut sich sehr für seinen Freund Frank Meyer.

Von den Grünen sind die Ratsherren Thorsten Hansen und Anja Cäsar sowie Bezirksvertreter Günter Föller und Ratsherr Sayhan Yilmaz, der Vorsitzende des Integrationsrates im SPD-Parteibüro und verfolgen die Auszählung.

18.36 Uhr: 150 Stimmbezirke sind schon gezählt worden. Frank Meyer (SPD) hat mit 64,65 Prozent die Nase vorn.

Joachim C. Heitmnann (FDP) dazu:"Die Krefelder Wähler haben weniger Herrn Meyer als den Wechsel gewählt. Sie waren schlichtweg die CDU satt."

18.48 Uhr: Die letzten sechs Stimmbezirke werden gezählt. Frank Meyer (SPD) liegt mit 63,92 Prozent vor Peter Vermeulen (CDU) mit 36,08 Prozent.

18.51 Uhr: Dirk Plaßmann, SPD-Geschäftsführer: "So habe ich das Ergebnis nicht erwartet, obwohl die Stimmung auf der Straße im Wahlkampf von Unterstützung und Sympathie getragen war."

Thorsten Hansen (Grüne): "Ein deutliches Ergebnis für den politischen Wechsel. Es hat sich bestätigt, was ich als Stimmung gespürt habe. Eine der stärksten CDU-Hochburgen ist damit geschliffen. Damit gibt es einen klaren Auftrag für den Rest der Wahlperiode.“

19.13 Uhr: Alle Stimmbezirke wurden ausgezählt. Frank Meyer (SPD) wird mit deutlichem Vorsprung (63,85 Prozent der Stimmen) neuer Oberbürgermeister von Krefeld.

19.30 Uhr: Philibert Reuters (CDU) sagt angesichts des deutlichen Ergebnisses für Frank Meyer, dass er kein gutes Bauchgefühl gehabt habe: „Nach 21 Jahren gefühlter CDU-Dominanz wollten die Leute etwas Neues.“

Er empfinde Traurigkeit, die CDU sei nicht in idealer Position. Der Negativtrend habe sich seit der Kommunalwahl und dem ersten Wahlgang zur OB-Wahl fortgesetzt."Es gibt bei mir jetzt keine Schockstarre, dazu bin ich nicht der Typ." Ab Montag wird die Analyse beginnen und geschaut, wie man die Zukunft gestalten kann. „Wichtig ist, dass wir keine Schnellschüsse machen. “

19.37 Uhr: Frank Meyer (SPD) spricht von einem "überwältigenden Ergebnis" und verspricht, Krefeld aus der Krise zu führen: "Wir sind angetreten, um Krefeld gerechter und menschlicher zu machen. Wir werden die Aufgabe wahr machen, Krefeld jetzt aus der Krise zu führen. Das ist unsere Agenda für die nächsten Jahre.“ Meyer sei allen unendlich dankbar, die ihn unterstützt haben.

Hannelore Kraft (SPD), Ministerpräsidentin von NRW, gratuliert Frank Meyer im Josef-Hellenbrock-Haus am Südwall: "Dank an alle, ihr habt großartig gekämpft. Nicht nur der Frank, sondern die ganze Partei hat diesen Abend gewonnen."

19.39 Uhr: In der CDU-Parteizentrale gibt es lange anhaltenden Applaus für den OB-Kandidaten Peter Vermeulen nach der Bekanntgabe der Niederlage. Lässig, mit den Händen in der Hosentasche, nimmt er den Applaus entgegen und bedankt sich für die Unterstützung im Wahlkampf. "Es ist ein trauriger Tag für die CDU. Wir müssen immer härter kämpfen, um Wähler zu erreichen." Mit leicht gebrochener Stimme: "Ich übernehme die Verantwortung für die Niederlage."

19.55 Uhr: Der noch amtierende OB Gregor Kathstede (CDU) gratuliert Frank Meyer (SPD) zum hervorragenden Resultat. Das Ergebnis seiner Partei bezeichnet er als Debakel. Die Ursache sieht er nicht nur im Kandidaten: "Die CDU hat es nicht geschafft, ihre Wähler an die Urnen zu bringen. Da ist nichts schönzureden."